BVB-Revue in Dortmund: Leuchtender Stern statt Abrissbirne

Ärger im Schauspielhaus Dortmund – Steht nun nach den 2010 abgesetzten „Liebesperlen“ auch die BVB-Revue vor dem Aus? Der neue Schauspieldirektor trifft momentan unpopuläre Entscheidungen und sucht Wege aus dem Altbewährten.

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Ein Kommentar

von Benjamin Blum

plichtlektüre-online Autor Benjamin Blum

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Das Theater Dortmund befindet sich im Umbruch. Oder ist es ein Abbruch? Denn Kay Voges, der ab der Spielzeit 2010/2011 neuer Schauspieldirektor wird, lässt kaum einen Stein auf dem anderen. Ein populäres Ziel seiner Abrissbirne war die Institution in der Dortmunder Theaterlandschaft schlechthin: Voges zerschmetterte die „Liebesperlen“, welche seit ihrer Uraufführung vor 20 Jahren bis heute in fast allen Vorstellungen ausverkauft waren. „Eine Entscheidung übers Publikum hinweg“, sagen die einen, „alte Zöpfe müssen abgeschnitten werden“, sagen die anderen. Und solange die Finanzlage am Theater es erlaubt, spricht tatsächlich nichts dagegen, ein 20 Jahre altes Stück abzusetzen – so gibt es Platz für neue Werke.

Nun aber steht eine weitere folgenschwere Entscheidung an, denn auch über der BVB-Revue „Leuchte auf mein Stern Borussia“ schwebt die Abrissbirne. Regisseur Bruno Knust erklärt in den Ruhr Nachrichten, er habe nie ein zweites „Liebesperlen“ schaffen wollen – dabei hinkt der Vergleich gewaltig: Die BVB-Revue lief erst im September diesen Jahres an. Bis zum Ende der Spielzeit im Sommer 2010 gibt es durch die hohe Zuschauerauslastung des Stückes für viele Dortmunder keine Möglichkeit, den Stern der Borussia aufleuchten zu sehen. Das Argument, eine Jubliäums-Revue nach dem Jubiläums-Jahr mache keinen Sinn, darf an dieser Stelle nicht gelten – denn die wendungsreiche Geschichte der Borussia ist auch im BVB-Jahr 101 noch genauso spannend. Kay Voges sollte Gnade walten und das Stück für eine weitere Spielzeit gewähren lassen. Im Sommer 2011 kann er den Stern der Borussia immer noch mit der Abrissbirne vom Dortmunder Himmel holen.

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