Protest gegen Preiserhöhung des Semestertickets

Aus Protest gegen die geplante Preiserhöhung des Semestertickets haben sich Studierendenvertreter am Montag in einem offenen Brief an den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gewandt.

Darin bezeichnen die Allgemeinen Studierendenausschüsse (Asten) die angekündigte Preiserhöhung um bis zu 43 Prozent als einen „kommunal- und sozialpolitischen Skandal“. Das Schreiben wurde von den Asten von acht nordrhein-westfälischen Hochschulen unterzeichnet, darunter auch die drei Ruhr-Universitäten. Der VRR stützt seine Pläne zur Preiserhöhung auf Fahrgasterhebungen. Demnach nutzen die Studierenden das Ticket in letzter Zeit häufiger und für längere Strecken. Die Asten zweifeln die Erhebungen an und fordern Untersuchungen durch eine unabhängige Stelle. In dem Brief appellieren die Studierendenvertreter an die sozialpolitische Verantwortung des VRR-Verwaltungsrates. Studierende seien finanziell schon genug belastet.

Bereits im August hatten die Asten auf der Facebook-Seite „So nicht, VRR“ über die geplante Preiserhöhung von 17,77 Euro auf 25 Euro pro Monat informiert und zu Protesten aufgerufen. Mittlerweile haben mehr als 15.ooo Nutzer des sozialen Netzwerkes die Seite durch einen Klick auf den „Gefällt mir“-Button unterstützt. Auch der Rektor der Universität Duisburg-Essen, Ulrich Radtke, äußerte seine Unterstützung. Gegenüber der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ sagte er: „Eine derart signifikante Preissteigerung ist für mich und meine Rektorenkollegen in der Universitätsallianz Metropole Ruhr sachlich nicht nachvollziehbar.“

Eine Sprecherin des VRR sagte „RP Online“, dass aufgrund der Fahrgastbefragungen das Semesterticket theoretisch um 43 Prozent teurer werden müsste. Allerdings sei noch völlig offen, in welchen zeitlichen Abstufungen der Ticketpreis steigen werde. Zum kommenden Sommersemester soll der Preis demnach um maximal einen Euro erhöht werden. Der VRR bemühe sich um eine Einigung mit den Studierenden, sagte die Sprecherin. Sollten die Gespräche scheitern, sei aber möglich, dass es das Semesterticket in Zukunft nicht mehr gebe.

Für den 27. September ist ab 9 Uhr eine Demonstration gegen den Preisanstieg in Duisburg geplant. Die Auftaktkundgebung findet am Hauptbahnhof statt. Zeitgleich wird der VRR im Verwaltungsrat über das Thema entscheiden.

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