Kritik an geplanten Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer

Hochschulrektoren aus NRW kritisieren die Pläne der neuen schwarz-gelben Landesregierung, Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer einzuführen. Künftig sollen Nicht-EU-Ausländer 1.500 Euro pro Semester für ein Studium in NRW zahlen. Die Hochschulrektoren fürchten, dass die Gebühren kompetente ausländische Studierende von einem Studium in Deutschland abhalten könnten.

Vorreiter des Modells ist Baden-Württemberg, denn da gibt es die Gebühren schon ab dem kommenden Wintersemester an den Universitäten. Das könnte aber negative Auswirkungen auf die Studentenzahlen und kulturelle Vielfalt an den Universitäten haben, warnen die Hochschulrektoren. „Die Universitäten haben sich in den letzten Jahren verstärkt um Internationalisierung bemüht. Diese Aktivitäten sollten nicht ausgebremst werden“, sagt der Rektor der Universität Bielefeld, Professor Gerhard Sagerer, gegenüber der Deutschen Presse Agentur.

CDU und FDP wollen die Studiengebühren auch in NRW einführen, da sie sich Einnahmen von bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr versprechen. Die wollen sie für Bildungszwecke zur Verfügung stellen. Obwohl durch die Studiengebühren eine Aussicht auf Mehreinnahmen besteht, haben viele Hochschulen Angst, eine große Anzahl Studierender zu verlieren. Besonders gefährdet sind dabei die Musikhochschulen, da ca. 30 Prozent der Studierenden aus dem Ausland kommen. „Diese exzellenten Leute zu verlieren, wäre eine Schwächung für die Kunst- und Musikhochschulen in NRW“, sagt Thomas Grosse, Rektor an der Hochschule für Musik Detmold und Sprecher der Landesrektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen in NRW.

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