Abgaswerte im Ruhrgebiet höher als erlaubt

Wegen jahrelanger Überschreitung der seit 2010 geltenden Grenzwerte für Luftbelastung, könnte Deutschland bald hohe Strafzahlungen an die EU leisten müssen. Auch im Ruhrgebiet werden die festgelegten Werte deutlich überschritten. 

2008 beschloss die EU neue Feinstaubregelungen. Sie legen unter anderem fest, dass nur noch 40 Mikrogramm Stickstoffoxide pro Kubikmeter Luft im Jahr vorhanden sein dürfen. Diese Werte wurden auch 2014 wieder deutlich überschritten. So waren es in Dortmund 52 Mikrogramm, in Bochum 51 und in Gelsenkirchen ebenfalls 51. Verantwortlich sind dafür vor allem die Verbrennungsmotoren von Dieselfahrzeugen. In ihnen werden vorwiegend Stickstoffoxide gebildet und an die Umwelt abgegeben.

Deswegen schlug die EU jetzt in einem internen Mahnschreiben vor, Diesel nicht mehr steuerlich zu begünstigen oder ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge „in einigen Stadtgebieten“ auszusprechen. Der Umweltverband NRW forderte „radikale Schutzmaßnahmen“ und wies auf die Gefährdung für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger hin. Aktuell arbeitet der Landesumweltminister, Johannes Remmel (Grüne), an einem neuen Konzept um den Ausstoß von Stickstoff zu reduzieren. Gleichzeitig forderte das NRW-Umweltministerium den Bund und die EU auf sich der Autolobby zu widersetzen: „Selbst die neuen Euro 6-Dieselfahrzeuge stoßen im realen Stadtverkehr noch immer siebenmal mehr Stickoxide aus, als nach dieser Abgasnorm zulässig ist“. Nach heutigen Berechnungen erreicht NRW die angestrebten Bestimmungen erst im Jahr 2020. 

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