Sprachreform: UDE bleibt beim „Herr Professor“

Duisburg/Essen. Der Vorstoß der Universität Leipzig, ausschließlich weibliche Personalbezeichnungen in der Grundordnung zu verwenden, löst Diskussionen in der deutschen Hochschullandschaft aus. Zuspruch gibt es von der Universität Duisburg-Essen (UDE). „Den Weg der Uni Leipzig werden wir aber nicht gehen“, stellt Ute Klammer, Prorektorin für Diversität an der UDE, gegenüber der WAZ klar.

Es war eine spontane Idee. Um beim Lesen nicht mehr über die Schrägstrich-Variante „Professor/Professorin“ zu stolpern, schlug der Leipziger Physikprofessor Dr. Josef Käs in einer Gremiumssitzung vor, die männliche Variante zu streichen. Bereits im April hat der erweiterte Senat die Einführung des sogenannten generischen Femininums beschlossen, Anfang Mai gab das Rektorat seine Zustimmung. Sollte das Wissenschaftsministerium binnen der nächsten vier Monate keinen Einspruch gegen die sprachliche Neuordnung erheben, tritt diese in Kraft.

Die weibliche Schreibweise soll ausschließlich in der Grundordnung eingeführt werden, wie die Universität Leipzig auf ihrer Internetseite betont. Eine Fußnote im Dokument weist darauf hin: „In dieser Ordnung gelten grammatisch feminine Personenbezeichnungen gleichermaßen für Personen männlichen und weiblichen Geschlechts. Männer können die Amts- und Funktionsbezeichnungen dieser Ordnung in grammatisch maskuliner Form führen.“

Dass die Universität Leipzig ein Zeichen für eine gleichberechtigte Wissenschaft setzt, befürwortet Ute Klammer, Prorektorin für Diversität an der Universität Duisburg-Essen. Der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) sagte sie: „Ich bin der Uni Leipzig sehr dankbar, dass sie das Thema erneut in die öffentliche Diskussion gebracht hat.“ Dennoch sei nicht damit zu rechnen, die Hochschullehrer der UDE künftig mit „Herr Professorin“ zu bezeichnen.

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