RUB-Mediziner zu Folgen von Oralverkehr

Bochum. Die durch Sexualkontakt übertragbaren Humane Papilloma Viren (HPV) tauchen zunehmend im Halsbereich auf. Das beobachten RUB-Mediziner der Bochumer Immunologischen Ambulanz. Grund für die Zunahme sind veränderte Sexualpraktiken: Durch Oralverkehr übertragene HP-Viren können besonders im Kehlkopfbereich Tumore bilden.

US-Schauspieler Michael Douglas hat mit einem Zeitungsinterview großes Aufsehen erregt. Der vor vier Jahren an Kehlkopfkrebs Erkrankte nannte gegenüber dem „Guardian“ Oralverkehr als einen möglichen Auslöser seiner Krankheit. Seitdem lebt die Diskussion über die in der Bevölkerung verbreiteten Humane Papilloma Viren neu auf. Waren bisher vor allem Frauen von HPV-bedingtem Gebärmutterhalskrebs betroffen, zeigen sich die Schleimhaut infizierenden Viren jetzt auch zunehmend bei Männern – im Halsbereich.

Die Immunologische Ambulanz des Universitätsklinikums Bochum führt in einem aktuellen Pressebericht sich ändernde Sexualpraktiken wie Anal- und Oralverkehr als Gründe für die steigende Zahl von HPV-Erkrankungen in dieser Körperregion an. Nicht jeder HPV-Typ ist gefährlich, dennoch verbreiten sich sogenannte Hochrisikotypen zunehmend. „Bei circa 30 Prozent der bei uns in der Bochumer Immunologischen Ambulanz untersuchten Patienten können wir eine HPV-Infektion im Halsbereich nachweisen“, sagt Professor Norbert H. Brockmeyer, Leiter des Zentrums für Sexuelle Gesundheit an der Bochumer Universitätsklinik.

Um dem Erkrankungsrisiko vorzubeugen, empfiehlt Brockmeyer regelmäßige Untersuchungen,  frühzeitige Impfungen und die Verwendung von Kondomen.

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