DJ BoBo: Immer wieder anders – und doch irgendwie nicht

Am 9. Mai hat der „King of Dance“ DJ BoBo seine Manege in der Dortmunder Westfalenhalle geöffnet. Mit seiner „Circus“-Tour ist der wahrhaftige DJ der guten Laune fast einen Monat lang in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Nach 22 Jahren Weltkarriere wird er nicht müde, denn er hat die Routine.

Aber wie macht er das? In mehr oder weniger regelmäßigem Abstand tourt der BoBo durch Deutschland und die Schweiz. Fast alle zwei Jahre. Die Botschaft ist dabei eigentlich immer dieselbe: Dance, Sing und Party! Ein Rezept, das der gelernte Bäcker und Konditor nach mehr als zwei Jahrzehnten der Unterhaltung perfektioniert hat.

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Der „King of Dance“: DJ BoBo. Foto und Teaserbild: Michael H. Sinn/ sinnart.com

„There’s a party!“

Aber wann war ihm bewusst: „Ja… DJ… das will ich sein! “ ? Hat er womöglich schon in der Zeit als Kapitän der Jugendfußballmannschaft in seinem Heimatdorf den Gerald Asamoah gemacht? Wie hatte man sich Ansprachen des Capitanos vorzustellen? („There’s a party! Don’t you know today there is a party! “) Oder war es in der Zeit als Platzwart bei eben diesem Verein? Fragen über Fragen. Die Fußballerkarriere wurde es zumindest nicht. Da musste es mit dem Traumberuf DJ also schon um ihn geschehen gewesen sein. Ein Jugendzentrum zeigte ihm letztendlich den Pfad seiner Bestimmung, gute Laune und simple Dance-Musik auf der Welt zu versprühen. Er fing mit Breakdance an und nach eigener Aussage sei er nur hinter’s DJ-Pult gekommen, weil er der Einzige war (in diesem offensichtlichem Hinterwäldler-Dorf in der Schweiz), der wusste, wo man die Turntables einschaltet. Und weil der Rest dieses Jugendzentrum-Publikums davon wohl so begeistert war, dass endlich jemand die Mühle ans Laufen bekommen hat, durfte der BoBo machen, was er wollte, getreu nach dem Motto: „Spiel den selben Song nochmal!“ So kam er letztendlich nur zufällig zum DJ-tum und zum Eurodance.

Dance, Sing and Party!

Vielen Leuten leuchtete DJ BoBo selber auch einen Weg in einer Zeit der musikalischen Dunkelheit, die allerdings durch knallige Farben, synthetische Drogen und jede Menge Liebe erhellt wurde, den 90ern. Das war eine Zeit, wo sich streng genommen jeder Song gleich anhörte. Utz-utz-utz-utz. Dazu schöner Frauengesang und Pseudo-Rap. Viele Leute waren aber so was von drauf, da musste die musikalische Vielfalt mal kürzertreten. Aber die 90er sind passé und Eurodance hört man angeblich nur noch auf Trash-Partys. Aber mit Trash haben die Bühnen-Shows vom BoBo nichts gemeinsam. Ungefähr ein Jahr tüftelt der Schweizer an einer Tour-Performance. Jede Menge Pyro, Akrobatik und natürlich gute Laune.

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DJ BoBo mit seiner Truppe auf seiner aktuellen „Circus“-Tour. Foto: Michael H. Sinn/ sinnart.com

Und genau diese ist in gefühlt jedem Song allgegenwärtig. Die gute Laune. Vor allem in einem seiner derbsten Chartbreaker „Chihuahua“. In den 2000ern folgten Tourneen wie „Pirates Of Dance“, „Vampires“, „Fantasy“ oder „Dancing Las Vegas“. Und alleine an den Titeln  merkt man: eigentlich hat sich außer der jeweiligen Kostümierung nicht viel geändert. Am wenigsten seine Musik. Manche sagen: „Da is‘ doch mehr Gitarre drin und mehr live und so.“ Kann sein. Aber diese gute Laune in jedem Lied ist unverkennbar. Mittlerweile ist es 2014 und der 46-jährige BoBo ist immer noch im Business. Seine alten Hits bringt er auf jede Tour mit. Aber auch „neues“ Material ist dabei. Hört sich allerdings genauso an wie alles, was man von ihm schon kennt. Und trotzdem: Hut ab, Herr BoBo! Denn wenn man im Party-Modus ist, geht’s richtig ab! Schließlich geht es bei ihm immer um Dance, Sing and Party!

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