Prozess in Düsseldorf: Fünf mutmaßliche Terrorhelfer vor Gericht

Fünf mutmaßliche Gehilfen der terroristischen Organisation „Islamischer Staat“ müssen sich ab Mittwoch vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, den IS mit finanziellen Mitteln und der Rekrutierung neuer Kämpfer unterstützt zu haben.

Der Hauptangeklagte ist ein 59-Jähriger Pakistaner. Er versuchte mit besonders dreisten Mitteln, Geld für die Terrorgruppe aufzutreiben: Offiziell als Leiter eines Vereins für humanitäre Hilfe in Serien, rief der Verdächtige im Internet zu Spenden für seine Organisation auf. In weiteren Videos war die vermeintliche Übergabe der Gelder in Syrien dokumentiert.

Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass die Spenden in Wahrheit beim „Islamischen Staat“ landeten. Zudem soll der Pakistaner mehrere spätere IS-Kämpfer in Deutschland rekrutiert und nach Syrien geschleust haben. Bei einem von ihnen soll es sich sogar um seinen Sohn gehandelt haben, der wenig später in Gefechten ums Leben kam.

Seine Komplizen gingen derweil scheinbar in deutschen Schulen und Kirchen auf Beutezug, um Geld für die Terror-Organisation zu sammeln. Bei mehreren Einbrüchen erbeuteten die Verdächtigen rund 20.000 Euro. Das Personen-Netzwerk könnte jedoch noch deutlich größer sein: Bis zu 40 Menschen sollen unter der Leitung des Hauptverdächtigen gearbeitet haben. Für den Prozess vor dem Oberlandesgericht sind 54 Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll demnach im September 2016 fallen. 

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