Flüchtlinge erfrieren im Mittelmeer

Mindestens 25 Flüchtlinge sind bei der Überfahrt von Libyen nach Italien ums Leben gekommen. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Über 100 Menschen saßen in dem kaum seetüchtigen Boot, das 160 Kilometer vor Lampedusa in Seenot geraten ist.

Bei extremen Wetterbedingungen starben die Flüchtlinge an Unterkühlung. Das Boot geriet nach Angaben der italienischen Küstenwache in der Nacht zum Montag in Seenot und setzte einen Notruf ab. Die Küstenwache eilte mit zwei Motorbooten zur Hilfe. Dass bei den widrigen Bedingungen überhaupt Menschen gerettet werden konnten, grenze an ein Wunder, sagte der Sprecher der Küstenwache, Filippo Marini, der Ansa. „Unsere Leute sind am Ende, sie kämpfen gegen mehr als neun Meter hohe Wellen.“ Die Einsatzkräfte riskierten auf dem Meer ihr eigenes Leben. Sanitäter Pietro Bartolo sagte der Zeitung „La Repubblica“: „Es ist schrecklich, es sind viele junge Menschen dabei. Sie sind komplett nass, sie sind alle erfroren.“

Die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giusi Nicolini, kritisierte die EU-Mission „Triton“ gegenüber der Nachrichtenagentur Adnkronos scharf: „Wir sind wieder da, wo wir vor Mare Nostrum waren. Das ist die Realität.“ Nach zwei Schiffsunglücken mit mehr als 350 Toten vor Lampedusa im Oktober 2013 hatte Italien die Rettungsmission „Mare Nostrum“ ins Leben gerufen, die in den folgenden Monaten Tausende Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in Sicherheit brachte. Diese hatte die italienische Regierung monatlich zehn Millionen Euro gekostet und war vergangenes Jahr von der Mission „Triton“ abgelöst worden. „Triton“ stehen deutlich weniger Mittel zur Verfügung. Sie deckt nur eine Zone unmittelbar vor der Küste ab.

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