Wissenswert: Der Alternative Nobelpreis

Foto: flickr.com/Karen Roe, Rafael Robles L, Lars Kasper, NASA Goddard Photo and Video; Montage: Marc Patzwald, Teaserfoto: flickr.com/poniblog

Foto: flickr.com/Karen Roe, Rafael Robles L, Lars Kasper, NASA Goddard Photo and Video; Montage: Marc Patzwald

Eigentlich heißt er „Right Livelihood Award“, also in etwa „Preis für die richtige Lebensweise“. Denn auch wenn sich die Bezeichnung „Alternativer Nobelpreis“ schnell eingebürgert hat, besteht streng genommen keine Verbindung zum Nobelpreis.

Der Journalist und Philatelist Jakob von Uexküll hatte dem Nobelpreiskomitee 1980 vorgeschlagen, weitere Kategorien für Nobelpreise einzuführen, um Menschen zu ehren, die sich besonders für die Umwelt oder für Arme engagieren. Dies war jedoch nicht möglich, denn zu den Kategorien Physik, Chemie, Medizin oder Physiologie, Literatur und Frieden, die Alfred Nobel festgelegt hat, können laut seinem Testament keine weiteren hinzugefügt werden. Eine Ausnahme bildet der Preis für Wirtschaftswissenschaften. Dieser wird gemeinsam mit den Nobelpreisen vergeben. Doch nicht die Nobelstiftung finanziert diesen Preis, sondern die schwedische Reichsbank.

Eigener Preis, der Engagement für Umwelt und Arme belohnt

Da das Nobelpreiskomitee seinen Antrag ablehnte, gründete von Uexküll selbst eine Stiftung. In den ersten Jahren mietete die Stiftung Räumlichkeiten für die Preisvergabe, seit 1985 findet die Zeremonie im Schwedischen Reichstag statt, jeweils im Dezember, wenige Tage vor der Verleihung der Nobelpreise. Im September gibt die Right Livelihood Award Stiftung die Preisträger bekannt. Bis heute wird der Right Livelihood Award aus Spenden finanziert. Je nach Spendenaufkommen schwanken die Preisgelder. In diesem Jahr teilen sich drei Preisträger 150.000 Dollar. Sinn des Preises ist, die Arbeit der Gekürten zu unterstützen. Deshalb müssen sie das Geld für ihr Projekt verwenden, nicht für sich selbst. Außerdem verhilft die Auszeichnung den Preisträgern zu internationaler Bekanntheit.

Die diesjährigen Preisträger: Huang Ming, Jacqueline Moudeina, Vertreter der NGO "GRAIN" und Ina May Gaskin.

Die diesjährigen Preisträger: Huang Ming, Jacqueline Moudeina, Vertreter der NGO "GRAIN" und Ina May Gaskin. Foto und Teaser: www.rightlivelihood.org.

Ausgezeichnet werden Menschen und Initiativen. In der Regel erhalten drei Preisträger einen Geldpreis, ein weiterer einen undotierten Ehrenpreis. Vorschläge kann jeder einreichen, so dass auch kleine, unbekannte Aktionen eine Chance haben. Kategorien wie beim Nobelpreis gibt es beim Right Livelihood Award nicht. „Denn oft sind es gerade jene neuen Wege und Lösungsansätze, die in keine Schublade passen wollen, die den Problemen unserer Zeit am besten gerecht werden“, heißt es zur Begründung auf der offiziellen Website. Preisträger sind in diesem Jahr die Menschenrechtlerin Jacqueline Moudeina aus dem Tschad, die US-amerikanische Hebamme Ina May Gaskin und die spanische Organisation GRAIN, die sich unter anderem dagegen einsetzt, dass ausländische Investoren mehr und mehr Ackerland in Entwicklungsländern aufkaufen. Den undotierten Ehrenpreis hat der Chinese Huang Ming erhalten für seinen Einsatz zur Verbreitung von Solarenergie.

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