Auslandsaufenthalte als Reise des Zufalls

Viele Studierende verbringen ein Semester im Ausland. Dafür gibt es diverse Programme. Am 9.12. findet in Bochum die Messe „Grenzenlos“ für Studieren und Arbeiten im Ausland statt. Grund für Studentin Sandra Bobersky auf ihre eigene, eher ungewöhnlich Zeit im Ausland zurück zu blicken.

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Sandra Bobersky, Lisa und Prof. Steven Wrenn auf dem Forum Romanum in Rom. Foto: Sandra Bobersky

Erst machte ich das Abitur mit Musik und Biologie als Leistungskurs. Dann konnte ich mich nicht direkt entscheiden: Welcher Studiengang wäre wohl gut für mich? Nun, dann erstmal für zwei Jahre in die USA, um meine Englischkenntnisse aufzubessern. Dort arbeitete ich unter anderem bei der Washington Talent Agency im Bereich Talentsuche und Eventmanagement. Über ein Musikprogramm lernte ich die Onkologin Dr. Melinda Merchant kennen, die mein Interesse an der Naturwissenschaft wiedererweckte. Ich entschied mich gegen das Musikstudium und bewarb mich deutschlandweit für Biochemie. Es klappte in Bochum. Mittlerweile habe ich schon den Bachelorabschluss, das Masterstudium ist dieses Semester gestartet. Das war also der mein Anfang – auch für die Liebe zu Auslandsaufenthalten.

Leerlauf und der Zufall

Ich hatte einen Leerlauf zwischen dem Bachelorabschluss und Masterbeginn. Da kam mir die Idee, diese Zeit erneut im Ausland zu verbringen. Dr. Merchant lud mich zu einem Ärztekongress der Onkologie nach Orlando, Florida ein. Während meines Bachelorstudiums habe ich über die RUB-Stellenbörse (zwecks eines studentischen Nebenjobs) den amerikanischen Prof. Dr. Steven P. Wrenn von der Drexel Privatuniversität in Philadelphia, Pennsylvania und seine Familie kennengelernt. Er war über die Humboldt Stiftung für ein Jahr Forschung an dem Lehrstuhl für Medizintechnik tätig. Er bot mir ebenfalls an, ein Praktikum im Ausland, in seinem Biokolloid-Labor zu absolvieren. Somit entschloss ich mich spontan, nach günstigen Flügen zu suchen und verbrachte zwei Monate meines Leerlaufes sinnvoll in den USA. Und das Beste: Die Leistungen konnte ich mir sogar für meinen Master anrechnen lassen.

Der nächste Zufall war: Dass die Thematik meines Praktikum bei  Prof. Wrenn zu einer Ultraschall–Forschungskonferenz in Rom im September passte. Also lud er mich ein, ihn und seine Frau zu begleiten. Wieder glückte es mir, preiswerte Flüge über eine Billigfluglinie zu finden und ich folgte seiner Einladung.

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Drei Ausländer im Norden Finnlands. Foto: Privat

Engagement und der Zufall

Nach Kroatien kam ich durch den Zufall, dass ich mich gut mit einer Austauschstudentin verstand: Seit dem dritten Semester betreue ich für die International Association for the Exchange of Students of Technical Experience (kurz: IAESTE) ausländische Studenten, die in Bochum ein Praktikum machen. Eine Praktikantin war 2007 Jelena Ruscic aus Kroatien. Mittlerweile promoviert sie an der Universität Zagreb in der Biologie. Sie lud mich ein, ihre Forschungsarbeit kennen zu lernen. Auch diese praktische Erfahrung konnte ich für mein Studium anrechnen lassen.

Bevor es dann mit dem Masterstudium losging, blieb noch Zeit, einer Einladung nach Finnland zu folgen, um ehemalige IAESTE Praktikanten aus Schottland, Finnland und Australien zu treffen.

Mehr als nur Zufall

Man darf sich meiner Meinung nach im Studium nicht einengen lassen und muss es aber auch nicht dem Zufall überlassen, denn die IAESTE und AIESEC vermitteln zum Beispiel bald wieder bezahlte Auslandspraktika für Viertsemestler der Ruhr Universität – und das passend zum Studiengang! Das passt sicherlich auch in deinen straffen und verschulten Studienalltag, oder?

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