Deutschlandstipendium – ein Auslaufmodell?

Gut vier Jahre nach der Einführung des Deutschlandstipendiums gibt die Bundesregierung das Programm wohl auf. Sie muss eingestehen, dass sich ihr Förderprogramm als großer Flop entpuppt hat. Ursprünglich sollten acht Prozent aller Studenten gefördert werden. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Von 2,7 Millionen Studierenden erhalten heute lediglich 0,8 Prozent das Stipendium – das entspricht 22.500 Studierenden.

Dass die Bundesregierung selbst offenbar nicht mehr an einen großen Durchbruch glaubt, zeigt ein Blick in den Haushalt des Bundesbildungsministeriums: Für dieses Jahr sind etwa 47 Millionen Euro für das Deutschlandstipendium veranschlagt – im Jahr 2016 steigt die Summe mit 48 Millionen Euro nur geringfügig. Somit wird der Anteil von 0,8 Prozent wohl im kommenden Jahr kaum wachsen.

Schon im Koalitionsvertrag mit der SPD wurde die Förderquote von acht auf zwei Prozent nach unten korrigiert. Doch auch dieses Ziel wird offenbar nicht zu erreichen sein. Denn für diese Zahl, was 54.000 Studierenden entsprechen würde, wären nach SPD-Berechnungen mindestens 97 Millionen Euro nötig.

Das Deutschlandstipendium wurde zum im Jahr 2011 von der schwarz-gelben Bundesregierung eingeführt. Ziel war, dass acht Prozent der Studierenden das Fördergeld von 300 Euro pro Monat erhalten. Insgesamt nehmen nach Informationen von Spiegel Online nur 270 von 390 Hochschulen in Deutschland an dem Förderprogramm teil, darunter die TU Dortmund.