Von Austausch-Student zu Austausch-Student

Ein Beitrag von Joanna Pietryka und Valentin Hernoux

Joanna (25) aus Polen und Valentin (21) aus Belgien haben es gerade hinter sich, andere haben es noch vor sich: ein Erasmus-Semester an der Uni Dortmund. Jeder Austausch-Student bekommt bei seiner Ankunft ein dickes Ratgeber-Buch über das Leben in Dortmund. Doch Joanna und Valentin haben in ihren sechs Monaten an dieser Uni viele eigene Erfahrungen gemacht und können den Neuankömmlingen aus anderen Ländern deshalb viele persönliche Tipps mitgeben, die es nicht im Ratgeber zu lesen gibt. Ein Gespräch zwischen „Experten“.

Joanna und Valentin möchten ihre Erfahrungen an alle neuen Austausch-Studenten weitergeben. Fotos: Sandra Calvo Pastor

Joanna und Valentin möchten ihre Erfahrungen an alle neuen Austausch-Studenten weitergeben. Fotos: Sandra Calvo Pastor

Zum Campus:

Joanna: Es ist sehr einfach, den Campus kennen zu lernen. Die Mensa, die Bibliothek und das Gebäude, in dem der meiste Unterricht von eurer Fakultät stattfinden wird – das ist alles was ihr wissen müsst.

Valentin: Stimmt, das einzige Problem, das ich hatte, war am erstes Tag das IBZ-Gebäude (Internationales Begegnungszentrum) zu finden. Und warum? Weil die deutschen Studenten nicht wissen, wo es sich befindet.

Joanna: Genau, sie müssen das nicht wissen, weil sie mit dieser Institution nichts zu tun haben. Fragt nach dem Sprachenzentrum. Das IBZ-Gebäude liegt direkt neben dem Sprachenzentrum.

Valentin: Was muss man noch über den Campus wissen? Ein Fahrrad ist sehr nützlich, um sich in der Nähe zu bewegen. Es gibt dort viele Grünflächen.

Joanna: Aber keine Angst, wenn sich in den Büschen etwas bewegt. Auf dem Gelände der Uni Dortmund gibt es viele Kaninchen. Glücklicherweise sind die vielen verschiedenen Nashörner aus Kunststoff.


Über die H-Bahn:

Joanna und Valentin gucken fragend. Foto: Sandra Calvo Pastor

Joanna und Valentin wünschen allen nachfolgenden Erasmus-Studenten genauso viel Spaß, wie sie ihn in Dortmund hatten.

Valentin: Nein wir sind nicht in einem Skigebiet. Dieser kleine „Airtrain“ namens H-Bahn ist das besondere Verkehrsmittel auf diesem Campus.

Joanna: Ich erinnere mich noch gut an meine erste Fahrt mit der H-Bahn, als ich mit den Notizen von meiner Patin unterwegs war. Ich habe gedacht, dass es so kompliziert ist! Ich musste umsteigen und ich hatte keine Fahrkarte.

Valentin: Das hatte aber nichts mit der H-Bahn zu tun, du kannst dich ja in deinem eigenen Haus verlieren. Die ganze H-Bahn-Linie hat nur vier Haltestellen, es gibt nichts Einfacheres.

Joanna: Zumindest habe ich kein Straf-Ticket für das Schwarzfahren bekommen…

Valentin: Ja, man braucht ein Ticket, aber kein Stress: Am Anfang von eurem Erasmus-Semester könnt ihr ein Semesterticket bekommen. Mit diesem Ticket könnt ihr überall in Nord-Rhein-Westfallen fahren.


Über die Deutschen:

Joanna: Deutsche Leute sind sehr nett, aber manchmal man kann das nicht auf den ersten Blick erkennen.

Valentin: Das ist richtig, besonders bei der Kassiererin in der Mensa und beim Hausmeister…

Joanna: Ja, aber ich mag meinen Hausmeister. Obwohl es sehr schwierig ist mit ihm zu sprechen, kennt er alle meine Probleme. Ich weiß nicht, ob er mich versteht, aber er hilft mir jedes Mal.

Valentin: Obwohl die Deutschen nicht so oft lächeln, sind sie sehr willig dir zu helfen.

Joanna: Genau. Als ich einmal nach dem Weg zum Nightrooms (eine Disco) gefragt habe, haben junge Deutsche zu mir gesagt: In dieser Kleidungen kannst du nicht ins Nightrooms gehen… Aber sie haben mir den Weg gezeigt.


Essen und Trinken:

Valentin: Vorsicht mit dem Essen in der Mensa. Es ist billig, aber mit zu viel Soße. Wenn ihr Wurst mögt, ist Deutschland ein Paradies für euch.

Joanna: Kartoffeln und Pommes beim Hauptgericht: Vier Kilo mehr werde ich nach Polen mitbringen.

Valentin: Ich acht Kilo mehr!

Joanna: Kein Kommentar.

Valentin: Aber ich suche die Schuld nicht im guten und fetten Essen. Mein Problem ist, dass ich Belgier bin und gerne Bier trinke. Und in Deutschland kosten sechs Bier bei Lidl 3 Euro. Das ist so günstig!

Joanna: Leider billiger als Wasser.

Valentin: Aber Erasmus in Deutschland ohne deutsches Bier ist kein Erasmus!

Joanna und Valentin mit dem dicken Ratgeber-Buch, das sie nun um ihre eigenen Erfahrungen ergänzen können.

Joanna und Valentin mit dem dicken Ratgeber-Buch für Austausch-Studenten, das sie nun um ihre eigenen Erfahrungen ergänzen können.

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