Front National triumphiert bei Regionalwahlen in Frankreich

Die rechtspopulistische Partei Front National (FN) ist im ersten Wahlgang der Regionalwahlen in Frankreich am Sonntag zur stärksten politischen Kraft aufgestiegen. Mit einem Stimmanteil von knapp 28 Prozent holte der FN das beste Ergebnis seiner Geschichte. Direkt dahinter liegt ein von Ex-Präsident Nicolas Sarkozys Republikanern angeführtes bürgerliches Parteibündnis. Die regierenden Sozialisten von Präsident François Hollande erhielten gemeinsam mit einer linken Partei nur 23,5 Prozent der Stimmen und landeten damit auf Platz drei.

In sechs von insgesamt dreizehn Regionen erzielten Parteimitglieder des FN einen Spitzenplatz. Der FN unter Parteichefin Marine Le Pen macht sich im Wahlkampf gegen Europa und Ausländer stark, forderte eine Schließung der Grenzen und mehr innere Sicherheit. „Wir sind dazu berufen, die nationale Einheit zu erreichen, die das Land braucht“, sagte die 47-Jährige. Nach Angaben von FAZ.net deutete Nicolas Sarkozy das Wahlergebnis als Zeichen „tiefster Verärgerung“ der Franzosen, lehnte ein Zweckbündnis mit den Sozialisten jedoch ab. Rund 50 Prozent der Bevölkerung beteiligten sich an der Wahl, die aufgrund der Terroranschläge vom 13. November unter starken Sicherheitsvorkehrungen stattfand.

Die Regionalwahlen in Frankreich finden in zwei Schritten statt. An der zweiten Runde am kommenden Sonntag nehmen der FN, das bürgerliche Parteibündnis um Nicolas Sarkozy und die Sozialisten von François Hollande teil, da nur ihnen am Wochenende der Sprung über die Zehn-Prozent-Hürde gelungen ist. Wer im Regionalparlament künftig die Mehrheit hat, wird sich also noch entschieden. Die Wahlen sind die letzten landesweite Entscheidung vor der Präsidentschaftswahl 2017.

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