Lehrerstreik in NRW geplant

Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Das fordern die Lehrergewerkschaften für angestellte Lehrkräfte. Am Dienstag verhandeln sie in Berlin mit dem öffentlichen Arbeitgeber der Lehrer (TDL). Sollten sich die Arbeitgeber nicht ausreichend bewegen rufen die Gewerkschaften zum Streik auf. Auch in Dortmund.

von Thomas Terhorst

Lehrergewerkschaften rufen zum Streik auf

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW und der Beamtenbund tarifunion dbb rufen zum Streik Foto: dbb tarifunion

Fast 40 000 angestellte Lehrer unterrichten in den Klassenzimmern NRWs. Viele von ihnen verdienen weniger, als ihre verbeamteten Kollegen. Das soll sich nun ändern – fordern zumindest die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft GEW und der Beamtenbund dbb tarifunion. Um dies durchzusetzen sammelten sie 30 000 Unterschriften in den nordrhein-westfälischen Lehrerzimmern und forderten Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf, sich für ihr Anliegen in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder TDL stark zu machen.

Das wesentliche Ziel der Gewerkschaften ist die Eingruppierung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte in die Entgeltgruppe 14 des Tarifvertrags der Länder. „Damit würde der gesamte Lehrerberuf aufgewertet“ erklärte die GEW Verhandlungsführerin, Ilse Schaad am vergangen Freitag. Sollten die Arbeitgeber diesen Forderungen nicht entgegenkommen rufen GEW und dbb tarifunion alle angestellten Lehrerinnen und Lehrer am Donnerstag in Dortmund, Duisburg, Köln und Wuppertal zu Protestaktionen innerhalb der Unterrichtszeit auf.

„Wir rechnen hier mit Hundert streikenden Kollegen“ sagt Volker Maibaum, Pressesprecher der GWE für Dortmund. Das Streiklokal im ver.di-Haus ist am Donnerstag schon um neun Uhr geöffnet. Martin Heuer, Lehrer für Mathematik und Geschichte an der Hauptschule Kirchlinde, wird am Donnerstag auf jeden Fall dabei sein. Er selbst arbeitet 41 Stunden in der Woche und verdient im Schnitt 500 Euro weniger als seine verbeamteten Kollegen. Und diese können seine Beschwerden oft gar nicht verstehen. „In den Lehrerzimmern wird das einfach tot geschwiegen“, sagt der 45-Jährige. „Aber im Grunde machen wir genau das Gleiche, bekommen dafür aber weniger. Das kann doch nicht gerecht sein.“ Allerdings befürchtet Heuer, dass viele der Betroffenen am Donnerstag gar nicht erst erscheinen werden. „Viele haben einfach Angst vor dem Genörgel der Kollegen, die sie dann vertreten müssen!“

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