Versicherungen für Studenten

Es ist ein lästiges Thema, aber irgendwann muss jeder Student sich damit befassen: Versicherungen. Sie sind wichtig, auch für Studenten. Denn vor Krankheit, Unfällen oder Missgeschicken ist man nie sicher. 

Bei den vielen möglichen Versicherungen fällt es schon mal schwer, den Überblick zu behalten. Foto und Teaserbild: Tim Reckmann/flickr

Bei all den vielen möglichen Versicherungen fällt es schon mal schwer, den Überblick zu behalten. Foto: Tim Reckmann/flickr

Um sich überhaupt erst einschreiben zu können, muss jeder Student einen Beleg über eine Krankenversicherug vorweisen. Das ist meist kein großes Problem. Solange man noch bei den Eltern wohnt und noch nicht 25 Jahre alt ist, ist man in der Regel noch über die Eltern mitversichert. Danach muss man sich allerdings selbst versichern, gesetzlich oder privat. Die meisten Studenten wählen die gesetzliche Krankenversicherung, die meist auch spezielle Tarife für Studenten anbietet. Für den Fall, dass die Eltern verbeamtet sind und Beihilfe bekommen, kann sogar eine private Krankenversicherung günstiger sein als die gesetzliche. Aber Achtung: Mit 25 Jahren fällt auch der Beihilfeanspruch weg und, wer dann immer noch studiert, der muss jetzt den vollen Beitrag selbst zahlen. Das kann teuer werden.

Shit happens – doch da hilft die Haftpflichtversicherung

Eine weitere wichtige Versicherung ist die private Haftpflichtversicherung. Sie ist laut Helene Schulte-Bories von der Verbraucherzentrale in Dortmund sogar ein echtes „Muss“. Denn die Haftpflichtversicherung greift immer dann, wenn ich einem anderen fahrlässig einen Schaden zugefügt habe. Das reicht von der zerbrochenen Vase bis zur aus Versehen gebrochenen Nase. Gerade bei Personenschäden können hohe Kosten entstehen, die ohne Versicherung kaum zu bezahlen sind. Wer zum Beispiel als Fußgänger oder Radfahrer einen Verkehrsunfall verursacht, muss sämtliche Schäden der Beteiligten ersetzen. Das kann schnell teuer werden. Deshalb rät Helene Schulte-Bories zu einem „Versicherungsschutz von 3 Millionen, besser noch 5 Millionen Euro“. Solche Haftpflichtversicherungen sind oft schon für 50 bis 60 Euro Jahresbeitrag erhältlich und somit eine sinnvolle Investition.

Ohne Moos nix los

Kein Muss, aber nice to have ist nach Meining von Helene Schulte-Bories auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese soll einen davor schützten, im Falle der Berufsunfähigkeit völlig ohne Auskommen da zu stehen. Sie greift, wenn man durch einen Unfall oder eine Krankheit nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben. Früher gab es für diesen Fall eine staatliche Erwerbsunfähigkeitsrente, die gibt es aber für junge Sudenten heute nicht mehr. Auch hier sollte man sich privat absichern. Allerdings warnt Helene Schulte-Bories von der Verbraucherzentrale davor, sich mit einer solchen Versicherung zu übernehmen. „Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist schön, wenn man sie sich leisten kann. Denn eine nicht bezahlte Versicherung bietet keinen Schutz, kann aber zu Verschuldung führen“, sagt sie. Denn wenn man erst mal einen Versicherungsvertrag abgeschlossen hat, muss man auch die Beiträge irgendwie bezahlen. Ein Tipp von ihr: Kann man sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Moment nicht leisten, kann eine private Unfallversicherung helfen. Diese sichert einen immerhin für den Fall ab, dass man durch einen Unfall berufsunfähig wird.

Grundsätzlich ist bei Versicherungen vor allem auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten. Es ist wichtig, die richtige Kombination aus Versicherungsschutz, Beitragshöhe, Vertragslaufzeit und eventuellen Ausnahme- und Sonderregelunge zu finden. Damit man bei der Wahl der Versicherung nicht allzu leicht über den Tisch gezogen wird, sollte man sich vor Vetragsschluss gut informieren. „Ob ein Angebot gut ist oder nicht, weiß ich nur, wenn ich es mit anderen Angeboten vergleichen kann. Ich muss mir also mehrere Angebote verschiedener Versicherungen einholen“, sagt Helene Schulte-Bories. Das klingt selbstverständlich, ist aber ein echter Stolperstein. Denn oft sich Versicherungsmakler nicht unabhängig, sondern vertraglich an einen oder mehrere Versicherungen gebunden. Sie kriegen Provisionen für Vertragsabschlüsse und sind daher oft nicht die besten und objektivsten Berater. „Informieren kann man sich gut im Internet“, sagt Helene Schulte-Bories. „Jede große Versichrung hat eine Homepage und es gibt Vergleichsportale. Und auch die Verbraucherzentrale bietet viele Informationen auf ihrer Homepage“. In den Niederlassungen der Verbraucherzentralen in NRW kann man sich zudem über das Thema Versicherungen informieren. Dort gibt es verschiedene Broschüren und von den Verbrucherzentraalen herausgegebene Ratgeber, auch extra für Studenten. Sogar eine persönliche, individuelle und unabhängige Beratung bieten die Verbraucherzentralen an, allerdings kostet die 50 Euro pro 30 Minuten.

 

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