Fußballwissen macht attraktiv

Fußball-Fans geben sich große Mühe, um im Freundeskreis und auf der Straße aufzufallen. Wenn man sie dann in bunter Kleidung, lustigen Kostümen, mit riesengroßen Hüten und oft hochrotem Kopf sieht, denkt man allerdings selten an Intelligenz. Trotzdem scheint es bei Fußball-Fans so zu sein, dass es einen ganz einfach Weg gibt, um zu glänzen und als intellektuell zu gelten: Fußballwissen.

Ecke, Strafraum, Abseits - Wissen ist auch beim Fußball Macht. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Ecke, Strafraum, Abseits - Wissen ist auch beim Fußball Macht. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

42 Prozent der befragten Fans geben in der Castrol-Fan Studie 2007 an, dass Fußball-Fachwissen ihnen mehr Ansehen im Freundes- und Bekanntenkreis verschafft. Für den durchschnittlichen Fan aus Großbritannien, Deutschland, Russland, Polen, Spanien, Italien, Österreich und der Schweiz ist es darum sehr wichtig, mehr als nur Fußball-Oberflächlichkeiten zu erfahren. Sie wollen detailliert über die Spiele, die Mannschaften und die Spieler informiert werden, um später mit ihrem Wissen glänzen zu können. Das ist vor allem im Freundeskreis und beim Diskutieren mit Gleichgesinnten wichtig. Fußball gilt fast überall als gutes Gesprächsthema und da wollen die Fans richtig mitreden können.

Die Studie teilt die Fans in zwei Gruppe ein: Fußball-Interessierte und Fußball-Fans. Der Unterschied zwischen den beiden liegt in der Zeit, die für die Mediennutzung zum Thema Fußball verwendet wird. Richtige Fans schauen fast doppelte so lange intensiv Fußballspiele wie Fußball-Interessierte. Trotzdem sind sich beide Gruppen einig, dass Informationsquellen und detaillierte Informationen sehr wichtig sind. Denn keiner will beim Thema Fußball Wissenslücken offenbaren oder gar Unsinn reden.

Public Viewing: Der Ort zum Fachsimpeln für Fußballintellektuelle  Foto: wandersmann / pixelio.de

Public Viewing: Der Ort zum Fachsimpeln für Fußballintellektuelle Foto: wandersmann / pixelio.de

Pilgerstätte bleibt das Stadion

Diese Meinung kann für Leute, die sich für Fußball gar nicht interessieren, überraschend sein. Sie glauben, dass es bei der ganzen Fan-Kultur um gesellschaftliches Leben, Freundschaften und Bier geht und weniger um das richtige Spiel. Dabei zeigt die Studie, dass es unter den Fans tatsächlich einige Leute gibt, die Fuballspiele in Ruhe zu Hause sehen wollen, um alles gut beobachten und analysieren zu können. Das ist aber keineswegs typisch für den Fußballfan. Die Begeisterung für das Live-Erlebnis im Stadion ist und bleibt vor allem bei deutschen Zuschauern überdurchschnittlich groß. 80 Prozent der deutschen Fans pilgern regelmäßig in die Arenen. Im europäischen Durchschnitt sind es lautet Castrol-Fan Studie nur 60 Prozent.

Bei der Weltmeisterschaft 2010 sind durchschnittlich 55 000 Zuschauer live dabei. Der Rest muss wohl oder übel mit dem heimischen Fernseher, dem Rudelgucken in der Kneipe oder dem großen Public-Viewing vorlieb nehmen. Aber auch hier gilt: Wer bei der Diskussion danach und dabei intellektuell wirken will, der eignet sich am besten mal ein bisschen Fußballwissen an.

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