Ef – Rap über das wahre Leben

Ein Bier, eine Zigarette, ein Sofa vor der Bühne. So mag der Dortmunder Rapper Ef seine Konzerte. Chillig, entspannt – so wie seine Musik. Klischeehafter Gangsterrap, das ist nicht sein Ding. Freunde, Skaten, Arbeit, das Kreuzviertel, die großen und kleinen Probleme des Alltags, das sind Efs Themen – das wahre Leben eben. pflichtlektüre hat mit dem Dortmunder Rapper gesprochen; über seine Texte, über Dortmund und über seine Zukunftspläne.

pflichtleküre: Ef, was bedeutet dein Künstlername?

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Der Dortmunder Rapper Ef beim Tuesday-Live-Abend in der Hafenliebe. Fotos: Anne Wunsch

Ef: Mein richtiger Vorname ist Franco, daher also das „F“. Und Ef bedeutet dann „Einfach Franco“. Einfach ich eben.

Deine Texte sind teilweise sehr lustig, manche aber auch ernst. Woher nimmst du die Ideen für deine Texte?

Ef: Ich rappe ja eigentlich über Alles und Nichts. Wenn man die Texte das erste Mal hört, dann denkt man vielleicht, was ist das denn für ein Quatsch. Aber wenn man genauer hinhört, merkt man, dass das halt alles ein bisschen verpackt ist. Ich rappe einfach über das Alltägliche. Über den Laden, in dem ich arbeite, über das Skaten, dann über die Musik selber und über Leute, die ich kennenlerne, verrückte Leute teilweise. Wenn mich jemand fragt, was mich inspiriert, dann sage ich, das Übliche, das Leben halt.

Auch Dortmund kommt in deinen Texten vor. Was magst du besonders an der Stadt?


Ef: Was Rap angeht, hat Dortmund schon seinen eigenen Stil, seinen eigenen Charme. Dortmund und Rap, das passt für mich zusammen. Aber es gibt auch Sachen, die mir nicht gefallen. Diese Nordstadt-Fraktion, nach dem Motto „Das Ghetto ist hier“, das ist nicht meins. Für mich steht Dortmund eher für realen Rap, und nicht für so ein Zeug.

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"Der muss mit auf die Bühne", sagt Ef vor dem Konzert, als er den Sessel in der Hafenliebe entdeckt.

Hast du einen Lieblingsplatz in Dortmund?

Ef: Das ist schwer. Nein, eigentlich nicht. Ich bin immer in der Stadt unterwegs, die ganze Stadt ist mein Lieblingsplatz. Es ist auch nicht so, dass ich einen schönen Platz zum Schreiben brauche oder um Inspiration zu kriegen.

Wo schreibst du dann deine Songs?

Ef: Einfach zu Hause. Wenn ich von der Arbeit komme und mich etwas herbe aufgeregt hat oder so, dann suche ich dafür die passenden Worte. Und dann sitze ich und schreibe, und wenn mir nichts mehr einfällt, dann höre ich sofort auf. Mucke aus und am nächsten Tag geht’s dann weiter.

Was hörst du privat für Musik?

Ef: Quer durch eigentlich – außer Pop. Es ist nicht so, dass ich nur Deutschrap höre. Ich mag Reggae, rockige Sachen, es muss mich einfach flashen.

Und das beeinflusst auch deine Musik?

Ef: Ja das auf jeden Fall. Ich experimentiere gerne. Reggae, Rock, Jazz, wenn ich da was höre und denke „boah“, dann inspiriert das auch meine Musik und ich denke, dass hört man auch.

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Woher kommen deine Beats?

Ef: Bei mir ist ja alles eher „Record-Home-Production“. Und das gilt auch für die Beats. Die kommen von guten Kumpels. Neogen von anYo kore hat zum Beispiel Beats für mich gemacht.

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Würdest du gerne von deiner Musik leben können?

Ef: Ja klar wäre das schon ein Traum. Aber darauf arbeite ich jetzt erst mal nicht hin. Das ist jetzt einfach Hobby und Spaß. Ich habe etwa dreißig eigene Songs, die „vorzeigetauglich“ sind. Hinter denen stehe ich auch und sage, dass sind meine Songs, die kannst du dir ruhig mal reinziehen. Damit bin ich im Moment zufrieden. Und wenn etwas passiert, dass ich damit Geld verdienen könnte, warum nicht.

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