Dortmunder Polizei richtet Ermittlungskommission zum BVB-Spiel ein

Nach den Ausschreitungen beim Heimspiel des BVB gegen RB Leipzig setzt die Dortmunder Polizei jetzt eine Ermittlungskommission ein. Sie soll die Angriffe auf Leipzig-Fans und Beleidigungen auf Plakaten und Spruchbändern aufklären. 

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) fordert Konsequenzen. „Ich hoffe auf eine schnelle und harte Reaktion der Justiz, damit alle wissen, was ihnen droht, wenn man sich so verhält.“ Er kritisierte die Ereignisse während des Spiels. „Wer Steine und Getränkekisten auf Polizisten schleudert und dabei nicht mal auf Familien und Kinder Rücksicht nimmt, ist in Wahrheit kein Fußballfan und gehört nicht ins Stadion, sondern hinter Schloss und Riegel.“ Auch NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) sprach von einer „Schande für den Fußball“ und forderte Strafen für die Täter. 

Die Bundesregierung wirft den Vereinen vor, mit Stadionverboten „zu lasch“ umzugehen. Sie würden vorzeitig aufgehoben oder ausgesetzt. Die Vereine gehen mit Angaben zurückhaltend um. Zuletzt soll es laut Hessischem Rundfunk bei Schalke und Köln je 50 Verbote, bei Leverkusen 100 gegeben haben. Der BVB halte Zahlen unter Verschluss. Er sagte lediglich, dass er in der Bundesliga sicher im oberen Bereich angesiedelt sei.

Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, erhob schwere Vorwürfe gegen den BVB. „Das Spiel hätte gar nicht angepfiffen werden dürfen, wenn auf einem Schild steht, dass man Pflastersteine auf Polizisten werfen will.” Im Stadion sei es Aufgabe des Vereins, dafür zu sorgen, dass solche Plakate nicht gezeigt werden. Sie waren offenbar in Einzelteilen ins Stadion geschmuggelt und erst dort zusammengesetzt worden.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verurteilte die Angriffe und sprach von ersten Erfolgen und Tätern, die ermittelt wurden. Gemeinsam mit der Polizei kündigte er eine schnelle Aufarbeitung sowie deutliche Sanktionen an. „Wir werden alles tun, um diesen Dingen ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben“.

Bei den Leipziger Fans wurden Vorwürfe gegen Hans-Joachim Watzke laut. Der BVB-Geschäftsführer habe in der Vergangenheit mehrfach mit Verbalattacken gegen das RB-Konzept zur Emotionalisierung beigetragen. Das Konzept des Bundesligisten wird vom Großsponsor Red Bull getragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert