Terroralarm in Frankreich nach Anschlag auf Satiremagazin

Paris. Zwei schwer bewaffnete Männer haben am Mittwochvormittag die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Paris überfallen. Zwölf Menschen starben, mehrere wurden verletzt. In Frankreich gilt die höchste Terroralarmstufe.

Nach Angaben des französischen Innenministeriums drangen drei mit einer Kalaschnikow und einem Raketenwerfer bewaffnete Männer in die Redaktion des Magazins im 11. Arrondissement ein und schossen um sich. Dabei töteten sie zwölf Menschen. Darunter sind laut dem Fernsehsender „France24“ vier bekannte französische Karikaturisten: Cabu, Wolinski, Charb und Tignous. Auch zwei Polizisten sollen unter den Todesopfern sein. Weitere Personen wurden schwer verletzt. Die Täter sollen laut der Zeitung „Libération“ flüchtig sein. Nach Angaben der französischen Polizei sollen die Täter nach dem Blutbad „Allah wurde gerächt“ ausgerufen haben. Präsident François Hollande sprach von einem Terrorakt.

„Charlie Hebdo“ hatte in der Vergangenheit mehrfach mit provokanten Mohammed-Karikaturen für Schlagzeilen gesorgt. Bereits im Jahr 2011 wurde das Satiremagazin Ziel eines Anschlags. Verletzt wurde damals niemand, doch die Büros wurden zerstört. Im Jahr 2012 hatte die Satire-Zeitschrift mehrere Karikaturen zum Islam und den Propheten Mohammed veröffentlicht.

International ruft der Anschlag Empörung und Solidaritätsbekundungen hervor. Der britische Premierminister David Cameron zeigte sich entsetzt. Es handele es sich um eine abscheuliche Tat. Sein Land stehe beim Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Frankreichs. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bezeichnet den Angriff auf die Redaktion als Barbarei. Das Bundesinnenministerium erklärte zudem,  für Deutschland bleibe es bei der abstrakt hohen Gefährdungslage durch islamistischen Terror. Hinweise über eine konkrete Gefahr in der Bundesrepublik lägen nicht vor. Für eine Entscheidung über zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland sei es noch zu früh.

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