Schuhkontrollen beim Unisport

Gerade in den Schnupperwochen zu Anfang des Semesters wollten viele Studenten den Hochschulsport ausprobieren. Doch diesmal war die kostenlose Sportstunde für einige schon vor dem Aufwärmen vorbei. An der neu geschaffenen Kontrollschleuse am Turnhalleneingang fielen ihre Schuhe durch. Auch zwei Monate nach Semesterbeginn kontrollieren die Mitarbeiter vom Hochschulsport. Und sortieren weiter aus.

Sauber soll's sein. Also gibt's jetzt härtere Schuhkontrollen beim Unisport. Foto: C.Zappe

Sauber soll es sein. Also gibt es jetzt härtere Schuhkontrollen beim Unisport. Foto: C. Zappe

„Ich hatte einen einzigen Stein unter meiner Sohle“, erzählt Studentin Christina (19). „Den hab ich natürlich sofort rausgekratzt, kam zurück, aber durfte trotzdem nicht mehr rein.“ Eine Erfahrung, die auch andere Studenten so oder so ähnlich in den letzten Wochen machen mussten: Wird man einmal abgewiesen, war es das für den Rest des Tages. Da hilft auch kein schnelles Putzen vor der Tür.
„Dass da einige Studenten frustriert sind, kann ich verstehen“, sagt Jan-Philipp Müller, Leiter des Hochschulsports Dortmund. „Aber die Regeln sind dieselben wie früher auch. Wir haben sie seit diesem Semester bloß deutlicher gemacht.“

Deutlicher heißt: Die Arbeitszeiten der Kontrolleure wurden stark ausgeweitet. Zu fast allen Kursen steht nun eine provisorische Schleuse im Eingangsbereich der Turnhallen. An ihr führt ohne passende Schuhe und Sportkarte kein Weg vorbei. Es wurde auch ein neuer Flyer gedruckt, der die Sportler an die eigentlich schon lang bestehenden Regeln erinnern soll.

Die Sporthallen in der Otto-Hahn-Straße 3 an der TU (Bild: Julian Pfahl)

Bis auf donnerstags wird nun täglich in den Sporthallen an der Otto-Hahn-Straße 3 auf die Schuhe geschaut. Foto: Julian Pfahl

Was müssen meine Schuhe können?

Tatsächlich sind die Kriterien für den Einlass nicht neu. Schon im Jahr 2006 verteilte der Hochschulsport einen ähnlichen Flyer. Damals waren die Hallen gerade komplett renoviert worden. Die Vorgaben, die den eigenen Schuh fit für die Halle machen, sind und waren dieselben: Draußen darf er auf keinen Fall gewesen sein, Streifen soll er nicht ziehen und Sauberkeit ist ebenfalls ein Muss.

Städtische Sporthallen: Durch Fahrlässigkeiten schwer beschädigt

Jan-Philipp Müller, der Leiter des Hochschulsports, versteht die verärgerten Studenten. Foto: TU Dortmund.

"Sporadische Kontrollen reichten einfach nicht aus", so Jan-Philipp Müller, Leiter des Hochschulsports. Foto: TU Dortmund.

Vor 2006, in den alten Hallen, sahen die Verantwortlichen das alles noch wesentlich lockerer. Ergebnis: Der Boden war so kaputt, dass er fast sportuntauglich war. „Damals hatten wir schon Sicherheitsbedenken aufgrund der Bodenbeschaffenheit“, sagt Müller und verweist auf die städtischen Hallen, die heute wegen ihres schlechten Bodens nahezu unbenutzbar sind. Den Sporthallen der TU Dortmund hingegen soll das nicht nochmals passieren. „Von den zehn Euro, die die Sportkarte kostet, lässt sich ja nicht alle paar Jahre eine neue Halle bauen“, so Müller.

Doch nicht bloß, weil die Hallen neu sind, wird nun kein Auge mehr zugedrückt. Auch die Zahl der Sporttreibenden hat sich stark vergrößert. Zogen im Jahr 2004 nur 2 500 Hobbysportler die Turnschuhe zum Unisport an, hat sich die Zahl heute verdoppelt. „Bei so einer enormen Nutzung muss man natürlich besonders sorgfältig mit der Halle umgehen“, erklärt Müller.

Wer zum Unisport möchte kommt an dem knapp zwei Meter großen Hinweis nicht vorbei. (Bild: Hochschulsport Dortmund)

Wer zum Unisport möchte, kommt an dem knapp zwei Meter großen Hinweis am Eingang der Sporthalle nicht vorbei. Foto: Hochschulsport Dortmund

„Schwierig Ausnahmen zu machen“

Trotzdem finden einige Studenten die neuen Kontrollen zu streng. Denn auch, wenn inzwischen bekannt sein sollte, welcher Schuh tragbar ist, werden noch immer Leute nach Hause geschickt. „Und das, obwohl wir mehr Schuhe als früher akzeptieren“, sagt Müller. Mit farbigen Freizeitsneakern, zum Beispiel, dürfen die Sportler heute in die Halle. Der Standard, dass der Schuh helle Sohlen haben muss, ist schon lang passé.

Allerdings kann Jan-Philipp Müller die Situation der Studenten auch nachvollziehen. „Natürlich ist es für den ein oder anderen Studenten bitter, wenn er extra zwei Stunden am Campus wartet, weil er zum Sport will, dann aber abgewiesen wird, obwohl es früher immer geklappt hat.“ Aber es sei schwierig Ausnahmen zu machen. Wenn ein Schuh einmal draußen war, gehöre er eben nicht mehr in die Halle.

Statt sich zu ärgern, empfiehlt der 32-Jährige, lieber einmal Geld in Hallenschuhe zu investieren. Diese können über Jahre genutzt werden – auf einem einwandfreien Turnhallenboden.

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