„Wir entdecken immer neue Talente“

Man nehme: 40 Jugendliche, ein paar Kameras und viele kreative Ideen. Sechs Wochen lang haben Schüler aus Dortmund und Unna den Strukturwandel in der Region fotografiert. Am Phoenix-See, am U-Turm und in verlassenen Häusern. Die 350 besten Fotos wurden am Donnerstag (4. November) ausgestellt.

Schüler zeigen Fotos vom Phoenix-See

Teresa Taylor (16) zeigt ihre Fotos vom Phoenix-See. (Foto: Matthis Dierkes)

Die Schülerin Teresa Taylor hat viele Fotos gemacht. Von staubigen Schubkarren und verrostetem Schrott. Einige wurden von der Jury ausgewählt und hängen im alten Gewerbehof an der Rheinischen Straße. Auch die von ihrem Lieblingsplatz – der Baustelle am Phoenix-See. Teresa hat das Fotografieren großen Spaß gemacht: „Das war total cool.“

11.000 Fotos gemacht

Für die Fotografin und Mentorin Etta Gerdes ist das Projekt ein voller Erfolg. Seit drei Jahren arbeitet sie mit Jugendlichen zusammen. Diesmal sollte der „PhoenixTRAUM“ eine besondere Herausforderung sein: Die hohe Kunst der Reportagefotografie. Gerdes und ihre Kollegen sind in die Schulen gegangen und haben den Jugendlichen viel erzählt über Blende, Belichtungszeit und Bildgestaltung. Dann sind sie losgezogen, sechs Wochen lang überall dorthin, wo es den Wandel vom Alten zum Neuen zu bestaunen gab. 11.000 Fotos lagen am Ende auf dem Tisch.

Etta Gerdes

Fotografin Etta Gerdes: "Wir haben viele Talente entdeckt." (Foto: Matthis Dierkes)

„Wir sind ganz begeistert“

350 dieser Fotos hängen nun in der alten Halle des Union Gewerbehofs. Es ist eine bunte Mischung. Mal eine dokumentarische Aufnahme von der gesamten Baustelle, dann wieder ein kleines Detail, eine alte Getränkedose, die irgendwo aus dem Bauschutt hervorsticht. „Wir sind ganz begeistert von den Fotos“, sagt Etta Gerdes. Nie zuvor habe sie so viele begabte Schüler gehabt. „Das ist das tolle an diesem Projekt. Wir entdecken immer neue Talente.“

Highlight: Das Phoenix-Seefest

Am 1. Oktober zogen die Schüler ein letztes Mal los. 17 Jugendliche, alle mit Kameras ausgestattet, sollten die Flutung des Phoenix-Sees dokumentieren. Viele ungewöhnliche Bilder sind dabei entstanden. Ausgestellt wurden nicht nur die Fotos von den Konzerten und dem Feuerwerk, sondern auch von den Würstchenverkäufern und dem Reinigungsdienst am Tag danach.

Fotos von feiernden Menschen beim Seefest

Fotos von feiernden Jugendlichen beim Seefest (Foto: Matthis Dierkes)

Dortmund mit neuen Augen sehen

Damals, als die alte Hoesch-Fabrik in Hörde noch stand, ging Teresa Taylor schon an dem alten Gelände vorbei. Jeden Tag, auf dem Weg zur Schule. Doch sie hat sich nicht dafür interessiert. Auch später nicht, als die Bauarbeiten für den See begannen. Mit dem Fotoprojekt hat sich das geändert: „Ich gucke da jetzt mit anderen Augen drauf.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert