Die Verhütung von Heute

Der Alptraum vieler junger Männer. Aber keine Sorge, Pflichtlektüre hat die perfekte Lösung für ein sorgenfreies Leben. Bild: Thommy Weiss  / pixelio.de

Der Alptraum vieler junger Männer. Aber keine Sorge, Pflichtlektüre hat die perfekte Lösung für ein sorgenfreies Leben.
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Wenn es um Verhütungsmethoden geht, dann sind Männer klar im Nachteil. Bekannt sind vor allem drei Methoden: Kondome, die bei Manchen äußerst unbeliebt sind, der riskante Koitus interruptus, bei dem der Geschlechtsakt kurz vor dem Höhepunkt beendet wird und die Sterilisation. Doch Halt! Es gibt noch eine Möglichkeit. An die Männer dieser Welt: Wer braucht Kondome, wenn er auch sein Sperma zerstören kann?

Beginnen wir mit einer Nachricht, die für den ein oder anderen vielleicht beruhigend ist: Kinder kriegen ist gar nicht so einfach, wie man es sich allgemein vorstellt. Auch wenn vermutlich jeder die grundlegende Technik beherrscht, ist ungeschützter Geschlechtsverkehr noch lange kein Garant für einen Babybauch. Immerhin bleiben in Deutschland rund sechs Millionen Männer und Frauen ungewollt kinderlos. Und auch wenn Männer das vielleicht nicht gerne hören: Schuld ist bei weitem nicht immer die Frau. Tatsächlich finden sich die Ursachen für Kinderlosigkeit bei beiden Geschlechtern in etwa gleich häufig. 

Das Problem mit den Spermien

Forscher haben in den vergangenen Jahren immer wieder gewarnt: Männer verschießen häufiger Blindgänger. Die Anzahl an produzierten Spermien ist deutlich zurückgegangen und es finden sich mehr verformte Spermien, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Dabei braucht es Masse und Qualität, um die optimale Zeugungskraft zu haben. Zwar müssen Spermien im Schnitt nur eine Strecke von ungefähr 20 Zentimetern zurücklegen, bis sie zur Eizelle gelangen. Doch nur eins von 500 Millionen Spermien schafft das auch. Das Ergebnis ist klar: Wenn Männer weniger Spermien verschießen, sich die Chancen für das erfolgreiche Erreichen des Ziels jedoch nicht erhöhen, sinken die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung.

Da an der Anzahl der Spermien nur schwer etwas geändert werden kann, setzen viele Fruchtbarkeit-Berater darauf, statt Masse auf Klasse zu setzen und mit einem mustergültigen Lebenslauf die Ausdauer und Performance der kleinen Schwimmer zu erhöhen. Und genau an dieser Stelle setzt die einzigartige und brillante Verhütungsmethode an, die sich der Autor dieses Textes ausgedacht hat. Denn was in eine Richtung klappt, klappt auch in die andere: Die Qualität des Spermiums lässt sich durch den falschen (oder je nach Ziel eben richtigen) Lebensstil durchaus auch negativ beeinflussen. In wenigen einfachen Schritten zur vorübergehenden Unfruchtbarkeit.

Warnung: Für ungewollte Schwangerschaften nach Befolgen der Methode übernimmt die Pflichtlektüre keine Verantwortung. 

Schritt 1: Enge Hosen tragen
Spermien werden in den Hoden produziert und es hat einen Grund, dass diese zwischen den Beinen baumeln und nicht im Innern des Körpers untergebracht sind. Durch die Auslagerung ist die Temperatur in den Hoden ungefähr zwei bis drei Grad geringer als im Körper – ideal für die Produktion und Speicherung der Geschlechtszellen. Wer nun enge Hosen trägt, bringt die Hoden damit zwangsläufig näher an die Oberschenkel, erhöht damit die Temperatur und verringert die Spermienproduktion beziehungsweise tötet gegebenenfalls bestehende Zellen ab. Der Effekt der Hose ist allerdings verhältnismäßig gering. Wer den Effekt noch verstärken möchte, sollte sich mit übereinander geschlagenen Beinen hinsetzen, einen heißen Laptop auf den Schoß legen und regelmäßig heiße Vollbäder nehmen. Auch das Tauchen der Hoden in heißes Wasser kann hilfreich sein. Letzteres klingt zwar absurd, wird aber tatsächlich von ominösen Verhütungsratgebern im Internet empfohlen.

Auch regelmäßiges Fieber, bei dem der Körper sich auf über 38 Grad Celsius erwärmt, ist für die Vermeidung von Nachwuchs förderlich. Gelingt es, das Fieber über zwei bis drei Tage aufrecht zu erhalten, kann es passieren, dass im Ejakulat über mehrere Wochen keine Spermien mehr vorzufinden sind. 

Schritt 2: Ernährung umstellen
Es gibt viele Fruchtbarkeitstipps im Netz, die die Aufnahme von Zink, Folsäure, Kalzium und anderen Mineralstoffen empfehlen. Nichts davon ist jedoch wirklich nachgewiesen und deshalb zu vernachlässigen. Fest steht jedoch, dass eine ausgewogene Ernährung den Körper gesund hält und eine optimale Spermaproduktion ermöglicht. Für den modernen Verhüter bedeutet das: Eine gesunde Ernährung ist nach Möglichkeit zu vermeiden. Stattdessen stehen außerordentlich viel Fast Food und zuckerhaltige Getränke auf dem Speiseplan.

Eine Chance darf aber auch Sojaprodukten gegeben werden. Diese stehen im Verdacht, viel Östrogen zu enthalten und damit die Fruchtbarkeit herabzusetzen. 

Schritt 3: Sport? Ganz oder gar nicht.
Wer seinen Körper beispielsweise bei einem Marathon an die Grenzen der Belastbarkeit bringt, erzeugt das Stresshormon Cortisol und senkt die Konzentration des Testosterons, das für die Spermienproduktion wichtig ist. Hier ist allerdings Vorsichtig geboten. Wer nicht bis an die Grenzen geht, sondern nur moderat und entspannt trainiert, läuft Gefahr, seinen Testosteronspiegel zu erhöhen. Deshalb bietet es sich an, auf Nummer Sicher zu gehen und komplett auf Sport zu verzichten. 

Schritt 4: Dick sein.
Nach Befolgen der vorherigen Schritte sollte das nun wirklich kein Problem werden. Übergewichtige Männer haben einen niedrigeren Testosteronspiegel und produzieren weniger und schlechtere Spermien, was vermutlich auch am zugrunde liegenden Lebensstil liegen dürfte (vergleiche Schritt 2 und 3). Bonus Pluspunkt: Wer sich bei der Gewichtszunahme reinhängt, muss sich nicht mal neue, enge Hosen kaufen.

Schritt 5: Rauchen und Trinken.
Es steht schon auf den Zigarettenpackungen drauf: Rauchen macht impotent. Es bietet sich also an, damit anzufangen. Alkohol andererseits senkt den Testosteronspiegel, dauerhafte Schäden werden jedoch nur bei extremem Missbrauch des Genussmittels ersichtlich. Verzichten muss der Verhüter von heute jedoch auf Kaffee, da Koffein angeblich die Beweglichkeit der Spermien erhöht.

Schritt 6: Unheimlich viel masturbieren.
Klingt simpel, ist aber tatsächlich so: Wer sein Pulver frühzeitig verschießt, hat weniger Munition, wenn es tatsächlich zur Sache geht.

Fazit: Nach Befolgen aller Schritte solltet Ihr dem Ziel der vorübergehenden Unfruchtbarkeit ein gutes Stück näher gekommen sein. Dem sorglosen Geschlechtsverkehr steht dann nichts mehr im Wege. Wenn es denn noch dazu kommen sollte. Die Chancen stehen nämlich ganz gut, dass Sie nun übergewichtig sind, rauchen und eventuell Alkoholkrank sind. Aber nun ja, manche Opfer muss man eben bringen.

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