Lippenbekenntnisse

Egal ob zärtlich, leidenschaftlich oder freundschaftlich – Küssen gehört definitiv zu den schönsten Nebensachen der Welt. Morgens im Bett beim Aufstehen, bei der Begrüßung, bei der Verabschiedung, einfach so nebenbei – geküsst wird eigentlich immer und überall. Nicht verwunderlich also, dass der Kuss sogar einen eigenen Tag verliehen bekommen hat: Den „Internationalen Tag des Kusses“. Aber woher kommt diese Geste überhaupt? Warum küssen wir uns?

Hier kommt der Text rein :-)

Die wohl einfachste Antwort lautet: Küssen macht glücklich. Egal, ob als Zeichen der Liebe oder als Geste der Freundschaft: Wir küssen nur, wen wir wirklich gern haben. Und werden wir geküsst, fühlen wir uns geborgen, haben dieses „Kribbeln“ in der Magengegend. Küssen gehört nun einmal zu den zärtlichsten Gesten zwischen zwei Menschen. Woher der Kuss nun aber wirklich kommt, konnte von Wissenschaftlern bisher nicht eindeutig geklärt werden. Es gibt aber so einige Theorien dazu.

Drei Theorien, warum wir uns küssen

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Ein Leben ohne Küsse? Nichts für Alina und Kevin. Fotos: Vivien Timmler

Einige Wissenschaftler glauben, dass die Wurzeln des Küssens in der Brutpflege und Mund-zu-Mund-Fütterung der Nachkommen liegen, wie sie bei Primatenweibchen zu sehen ist. Diese Futterübergabe per Lippen könnte sich zu einem Zeichen der Zuneigung entwickelt haben, dass sich die Menschen aus der Evolution heraus angeeignet haben. Eine andere Theorie besagt, dass wir das Küssen praktisch mit der Muttermilch aufsaugen. In der „oralen Phase“ des Babys beginnt es beim Stillen an der Brust der Mutter zu saugen; und prägt sich dies anscheinend stark ein. Doch auch eine weitere Theorie sieht den Ursprung des Kusses in der Evolution. Unsere Vorfahren, die vierbeinigen Affen, beschnüffelten und beleckten sich am Hinterteil (ja, wirklich!) und testeten so, „wie gut sie einander riechen können“. Passten sie vom Geruch her zusammen, war ein sexueller Kontakt wahrscheinlich. Dadurch, dass der Mensch heute auf zwei Beinen läuft, soll sich das „Belecken“ nach oben verlagert haben, so eine gängige Theorie der Wissenschaftler. Doch egal, woher die Geste des Küssens nun wirklich stammt: Wir lieben es, zu küssen.

Was beim Küssen in uns passiert

Dass wir uns beim Küssen glücklich fühlen, kommt uns nicht nur so vor: Bei einem leidenschaftlichen Kuss kann sich der Pulsschlag schon einmal von 60 bis 80 auf bis zu 110 Herzschläge pro Minute erhöhen. Gleichzeitig werden Glückshormone ausgeschüttet, die sogenannten Endorphine. Zudem setzt die Nebenniere Adrenalin frei. Die positiven Gefühle, die wir beim Küssen verspüren, dämmen somit auch die Produktion negativer Streßhormone ein, die bei Depressionen, Ängsten und Frustrationen in Umlauf gebracht werden. Außerdem werden Pheromone übertragen, die die sexuelle Lust steigern können. Die „Schmetterlinge im Bauch“, die wir beim Küssen verspüren, sind also doch keine Einbildung.

Was wir sonst noch über das Küssen wissen sollten

In 70 Jahren kommen wir durchschnittlich auf 110.000 Minuten, in denen wir uns küssen. Das sind umgerechnet über 76 Tage. Da heißt es: Keine Zeit mit dem falschen Kusspartner verschwenden. Bewiesen ist, dass wir beim Küssen Informationen darüber austauschen, ob wir zusammenpassen. Das Unterbewusstsein sagt uns nach nur wenigen Küssen, ob die Chemie stimmt oder nicht. Der erste Eindruck, dass ein guter Küsser auch ein guter Liebhaber ist, ist also meist richtig. Zwei Drittel aller Frauen geben sogar zu, dass sie den ersten Kuss als Test verstehen, ob es passt. Über 90 Prozent aller Frauen schließen beim Küssen die Augen und geben sich ihrem Partner hin. Der dagegen hält die Augen in 50 Prozent aller Fälle geöffnet – er beobachtet während des Kusses seine Partnerin.

Kevin (23) und Alina (19) sind seit vier Monaten ein Paar. Für uns zeigen sie 12 verschiedene Arten, sich zu küssen.

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