Im Kampf gegen den Faschismus

Dortmund stellt sich Quer

Das Bündnis „Dortmund stellt sich Quer“ (DSSQ) besteht aus linken und antifaschistischen Gruppen aus Dortmund und NRW mit bundesweiter Unterstützung. DSSQ gründete sich wie das Bündnis „Nazifrei! – Dresden stellt sich quer“ 2009.
Sebastian Förster, Mitglied bei Dortmund stellt sich Quer, erklärt: „Die Nazi-Aufmärsche in Dresden galten einst als die größten in Europa, Gegenproteste fanden meist nur fernab ihrer Route statt.“
Durch friedliche, aber entschlossene antifaschistische Blockaden seien die Aufmärsche aber schließlich gestoppt worden – sehr zum Ärger der Rechten, die bereits im zweiten Jahr in Folge auf ihre Großdemonstration verzichtet haben.

Auch in Dortmund gibt es seit Jahren größere Demonstrationen von Neonazis, aber auch Blockaden und Blockadeversuchen des Bündnisses. Das Selbstverständnis von Dortmund stellt sich quer orientierte sich am „Dresdner Aktionskonsens“, in dem es heißt: „Wir leisten zivilen Ungehorsam gegen den Naziaufmarsch. Von uns geht dabei keine Eskalation aus. Unsere Massenblockaden sind Menschenblockaden. Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.“

Dortmunds rechte Szene ist groß

Das Bündnis DSSQ will den Neonazis in Dortmund die öffentliche Plattform nehmen. Foto: Dortmund stellt sich Quer

Das Bündnis DSSQ will den Neonazis in Dortmund die öffentliche Plattform nehmen. Foto: Dortmund stellt sich Quer

Trotz der eindeutigen Parallelen nach Dresden verfolgen die Dortmunder noch weitere Ziele. „Wir setzen uns auch gegen Krieg und Sozialabbau ein. Wir wollen nicht nur die Nazis blockieren, sondern auch eine politische Message verbreiten“, erklärt Sebastian Förster, der auch bei den Linken und der Sozialistischen Alternative, SAV, aktiv ist.

Dies sei gerade in Dortmund notwendig, wo die Neonazis versuchen, mit ihren Aufmärschen den 1. Mai sowie den Antikriegstag zu vereinnahmen. Das seien Termine der linken Friedens- und Arbeiterbewegung. Es gehe dabei um Solidarität in der ganzen Welt und dementsprechend dürfe man sich diese Tage nicht von den Nazis nehmen lassen.

Mehr als nur Stellvertreterpolitik

Besonders wichtig ist dem Bündnis dabei auch, für eine Alternative zur kapitalistischen Krisenpolitik einzustehen: „In rechtspopulistischer Manier wurde immer wieder erklärt, die angeblich faulen Griechen haben selber Schuld an der Misere – dabei profitieren vor allem deutsche Banken und Konzerne von der Krise“. Auch, dass im öffentlichen Diskurs zunehmend zugezogene Menschen aus Rumänien und Bulgarien als Sündenbock für klamme öffentliche Kassen hätten herhalten müssen, gäbe den Rechten Rückenwind. „Wir wollen keine Stellvertreterpolitik betreiben, sondern möglichst viele Menschen in unsere Aktivitäten miteinbeziehen. Gerade auch jene, die von der rassistischen Propaganda und Übergriffen durch Nazis betroffen sind“, erzählt Sebastian Förster. Auch Blockade-Trainings auf potenziellen Nazi-Routen in der Nord- und Innenstadt gehören zum Programm des Bündnisses.

Die Mitglieder bekommen auf der Straße viel positives Feedback, weshalb DSSQ besonders verärgert ist über die Extremismus-Kategorisierung und Vorverurteilungen: „Wir sehen die sogenannte Extremismustheorie als Propagandabegriff gegen Antifa-Bündnisse. So werden Menschen abgeschreckt, sich an Aktivitäten gegen Rechts zu beteiligen.“

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