Annette Schavan verliert ihren Doktortitel

Düsseldorf. Der Fakultätsrat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat mit zwölf von fünfzehn Stimmen für die Aberkennung des Doktortitels der Bundesbildungsministerin gestimmt. Annette Schavan (CDU) will trotz Rücktrittsforderung der Opposition aber im Amt bleiben. Das teilte sie am Mittwochmorgen aus Südafrika mit, wo sie derzeit beruflich weilt.

In einer Pressemitteilung der Universität Düsseldorf heißt es, in der Doktorarbeit entstehe „das Gesamtbild, dass die damalige Doktorandin systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgab, die sie in Wirklichkeit nicht selbst erbracht hatte.“ Der Dekan der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Bruno Bleckmann begründet diese Annahme in der Pressemitteilung durch „in bedeutendem Umfang nicht gekennzeichnete wörtliche Übernahmen fremder Texte“ und  „die Nichterwähnung von Literaturtiteln in Fußnoten oder sogar im Literaturverzeichnis.“

Schavan äußerte gegenüber dem „Zeit-Magazin“ zuletzt noch, dass ihr Flüchtigkeitsfehler nicht peinlich seien“, sie aber für sich in Anspruch nehmen könne, nicht plagiiert oder gar getäuscht zu haben.

Noch am Dienstagabend teilten Schavans Anwälte mit, dass die Ministerin den Entzug ihres Doktortitels anfechten will. Gegen die Entscheidung des Fakultätsrates kann Schavan jetzt innerhalb von vier Wochen Klage erheben.

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