Jörg Thadeusz bewundert Studenten

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Moderator Jörg Thadeusz lebt mittlerweile in Berlin und hat eine eigene Talkshow beim rbb. Angefangen hat seine journalistische Karriere jedoch beim WDR – hier wurde er unter anderem durch seine launigen Promi-Besuche bei „Zimmer frei!“ bekannt. Für dieses Interview hat er uns das Versprechen abgeknöpft, mit ihm in einem angesagten Berliner Club feiern zu gehen. Klar doch, machen wir gerne. Vielleicht nimmt er uns dann ja auch mit zu seiner nächsten Berlinale-Berichterstattung. Dabei mag er solchen Dünkel eigentlich gar nicht, erzählt er in unserer Interview-Reihe „Vom Studenten zum Prominenten“.

Was ist die schönste Erinnerung an Ihre Studienzeit?

Kaffee trinken mit meinem Bruder in einer Cafeteria, in der wir auf Romanistik-Studentinnen lauerten. Nickerchen in der ein oder anderen Bibliothek. Außerdem konnte ich mir damals durch volles Haar fassen, wenn mir nicht einfiel, was ich sonst machen sollte.

Jörg Thadeusz hat seine eigene Talkshow im rbb und berichtet regelmäßig von der Berlinale. Die Zeit an der RUB war hingegen "bräsig". Teaser- und Artikelfoto: rbb/Jenny Sieboldt

Jörg Thadeusz hat seine eigene Talkshow im rbb und berichtet regelmäßig von der Berlinale. Teaser- und Artikelfoto: rbb/Jenny Sieboldt

Und welche ist Ihre schlimmste?

Ich habe den Aufenthalt an der Ruhr-Uni als so bräsig in Erinnerung, dass noch nicht mal irgendetwas genug Spannkraft hatte, um wirklich schlimm zu sein. Die Begrüßungsansprachen mehrerer Dozenten waren rüde. Auf uns hätte nun wirklich niemand gewartet und jeder Einzelne von uns würde letztlich den ganzen Laden nur überfüllen, war die Botschaft. War aber auch nicht schlimm. Weil ich dachte: Aber Ihr müsst für immer hier bleiben. Und ich darf irgendwann raus aus dem Waschbeton.

Was ist das Besondere am Studieren im Ruhrpott?

Wie generell im Ruhrgebiet: Die Abwesenheit von Dünkel. Ich habe auch keine Burschenschafts-Heinis treffen müssen, die unter dem kleinen doofen Mützchen ganz viel verwirrten Geist mit sich tragen. Und: Die Gebäude sehen so schrecklich aus, dass ich die Erinnerung gelegentlich für eine alptraumhafte Fantasie halte. Aber die kluge Bevölkerung dieser Finsterbauten ist einnehmender als anderswo.

Welche Tipps geben Sie uns Studenten?

Keinen Rat von Leuten annehmen, die ihr Studium nicht abgeschlossen haben. Ich habe in letzter Zeit viele Leute im Studentenalter getroffen, die wendiger, welthungriger und zielstrebiger sind, als ich es jemals war. Denen kann ich nichts empfehlen, sondern sie nur bewundern.

Jörg Thadeusz wurde in Dortmund geboren und hat von 1990 bis 1994 an der Ruhr-Uni Jura, Geschichte und Politik studiert. Von insgesamt acht Semestern studierte er auch ein Semester an der LMU in München: „Aber nur, um Mitstudenten kennenzulernen, die mir schöne Biergärten und Sportplätze zeigen.“

Fotos: RUB/UDE/TU Dortmund/Gerd Altmann/AllSilhouettes.com/pixelio.de; Montage: A.-L. Wagner

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