Vertreter der Polizei und der Stadt Köln haben nach den sexuellen Übergriffen und Diebstählen in der Silvesternacht angekündigt, Verhaltensregeln herauszugeben. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte bei einer Pressekonferenz am Dienstag, Frauen sollten „eine Armlänge“ Abstand zu Fremden zu halten – nun ist im Internet deswegen ein Shitstorm ausgebrochen.
In der Pressekonferenz war die Oberbürgermeisterin von einer Journalistin nach Tipps gefragt worden, wie sich Frauen in derartigen Situationen verhalten sollten. Daraufhin riet Reker unter anderem „eine gewisse Distanz zu halten, die mehr als eine Armlänge betrifft.“ Unter der dem Hashtag #einearmlaenge empören sich nun Hunderte Nutzer auf Facebook und Twitter. Man solle lieber die Täter zu einem anderen Verhalten bewegen als die Opfer heißt es in einem Tweet. Ein anderer Nutzer hält die Äußerung der Oberbürgermeisterin für „beschämend“.
Mann so: „Eigentlich wollte ich diese Frau ausrauben und belästigen, aber Mist! Sie ist #eineArmlänge entfernt!“
— Christopher Lauer (@Schmidtlepp) 5. Januar 2016
#einearmlaenge? Ernsthaft? Liebe Frau Reker, dieser Vorschlag klingt eher nach #EinerHirnzelle
— Marie von den Benken (@Regendelfin) 5. Januar 2016
Regeln für Frauen* aufstellen damit sie nicht Opfer werden. Man nennt das übrigens #Victimblaming #eineArmlänge
— Amina You (@amina_you) 5. Januar 2016
Auch Bundesminister Heiko Maas äußerte sich kritisch zu Rekers Tipp:
Von Verhaltenstipps für Frauen wie #einearmlaenge halte ich rein gar nichts. Nicht Frauen tragen Verantwortung, sondern Täter. #koelnbhf
— Heiko Maas (@HeikoMaas) 6. Januar 2016