Geisterjagd in NRW

Fotos/Montage: Marc Patzwald

Fotos/Montage: Marc Patzwald; Teaser: Liane/Pixelio

Es ist dunkel und still, zu still. Nur die eigenen Schritte hallen in den Ohren wider. Mein Atem geht laut und schnell. Dann überkommt mich dieser kalte Schauer am ganzen Körper. Schritte hinter mir, ich drehe langsam meinen Kopf nach hinten. Was wird mich erwarten? Ich sehe nichts- aber das Gefühl, es bleibt.

So, oder so ähnlich ist es garantiert schon vielen ergangen, die nachts durch einsame Straßen laufen. Im Nacken häufig dieses Gefühl, als ob man beobachtet wird. Kommt man dann sicher Zuhause an, ist alles wieder gut.

Es gibt aber Menschen, die auch in ihren vier Wänden nicht vor Begegnungen der dritten Art verschont bleiben. Ein kalter Luftzug wenn man auf der Couch sitzt, das ständige Gefühl beobachtet zu werden oder sogar Geräusche, Gerüche und optische Wahrnehmungen, die man sich nicht erklären kann, kurz: Paranormale Aktivitäten.

Ghosthunter NRW

Wenn die Ghosthunter nicht gerade in privaten Wohnungen nach Spukgestalten suchen, untersuchen sie alte Burgen oder Schlösser. (v.l.: Melanie Schindler) Foto: Privat.

Die „Ghosthunter-NRW“ sind bei diesen Problemen zur Stelle. Die Geisterjäger sind ein Team aus acht Mitgliedern, die ihr Hobby an den Wochenenden mittlerweile zu ihrem zweiten Beruf machen. Allerdings ohne Bezahlung. Melanie Schindler ist die Team-Leaderin. Sie hat zusammen mit Ihrer langjährigen Freundin Dunja die Gruppe gegründet.

Wie sie darauf gekommen ist Geisterjägerin zu werden, kann Melanie ohne großes Zögern beantworten. Seit ihrer Jugend interessiert sie sich für alles was mit Geistern zu tun hat und als es dann in ihrer Familie zwei Todesfälle gab, stellte sie sich immer wieder die Frage: Was passiert jetzt mit den Toten? Ihre Seele muss doch irgendwo bleiben, dass was man war kann doch nicht einfach mitsterben.

Skepsis ist das erste Gebot

Die Idee, genau das zu erforschen, war damit geboren. Mit verschiedenen Geräten die zum Beispiel die elektromagnetischen Werte messen, Infrarot- Thermometer, Kameras und Aufnahmegeräten machen sich die Teammitglieder auf den Weg zu Menschen, die in ihrer Umgebung merkwürdige Dinge wahrnehmen. „Wir gehen erst mal  mit Skepsis an alle Untersuchungen, natürliche Ursachen sollen ausgeschlossen werden“, erklärt Melanie Schindler. Es geht los mit den Grundmessungen. Wie stark strahlen die elektronischen Geräte wie der Fernseher oder schlecht isolierte Kabel aus. Schlägt das Messgerät gerade dort extrem aus, können „unwirkliche“ Wahrnehmungen ganz natürlich erklärt werden.

„Manchmal sind es so banale Dinge, die unseren Klienten gar nicht auffallen. Eine Dame spürte immer wenn sie auf dem Sofa saß an ihrem Arm etwas Kaltes. Sie dachte etwas würde sie dort immer streifen“, so Melanie. Die Erklärung: Durch einen undichten Treppenabsatz neben der Couch kam es zu einem Luftzug.

Parapsychologie

Parapsychologische Beratungsstellen mehren sich in Deutschland. Verhaltensweisen und Erlebnisse des Menschen, die nicht mit den Naturwissenschaften zu erklären sind,werden hier erforscht. Foto: M.E/pixelio

Das Geisterjagen würde aber natürlich allen nur halb so viel Spaß bereiten, wenn die Ghosthunter nicht auch mal wirkliches unheimliches Treiben beobachten könnten. Beweisen können sie es nicht, aber Indizien sammeln, die für sie in diese Richtung deuten schon. „Für uns sind die meisten Untersuchungen vor Ort erst mal nicht so spannend, erst zuhause beginnt dann die richtige Arbeit“, erzählt die Team- Leaderin. Pro Abend werden dann bis zu 300 Bilder und Stundenlange Videosequenzen ausgewertet. Audiosysteme zeigen an, ob es auffällige Geräusche gibt, Stimmen, die nicht von anwesenden Personen stammen.

„Alle Ängste der Klienten werden ernst genommen“

Das „Electronic Voice Phänomenon“ (unerklärliche Stimmen auf dem Tonbandgerät), kommt bei den Untersuchungen der Ghosthunter recht häufig vor. Direkte Antworten aus dem Geisterreich sind dabei zwar sehr selten aber auch das sei schon vorgekommen. „An eine Untersuchung erinnere ich mich, da hatten wir auf dem Aufnahmegerät tatsächlich ein ‚Hallo Melanie‘.“

Im privaten Umfeld wurde Melanie Schindler anfangs von vielen belächelt. „Man muss aber darüber stehen, es ist nun mal mein Hobby, was ich auch sehr ernst nehme und es geht ja auch darum, die Klienten ernst zu nehmen, die sich mit ihren Problemen an uns wenden.“
In manchen Fällen kommen aber auch die Ghosthunter nicht weiter und müssen einige Klienten auch dezent darauf hinweisen, dass sie vielleicht doch lieber einen Psychologen oder Arzt aufsuchen sollten.

orbs

Ein Beispiel für "Orbs". Kreisrunde weiße Flecken, die auf Fotos zu sehen sind. Von manchen Menschen als Geisterflecke gedeutet- von anderen als ganz normale Lichtreflexionen und Beugungen. Foto: Flickr

Was Wissenschaftlich zu erklären ist und was nicht, wird wohl noch lange nicht endgültig geklärt werden. Man kann weder beweisen, dass es Geister gibt, noch, dass es sie nicht gibt. Optische Täuschungen gibt es jedoch zuhauf und Spiegelungen und Unschärfen auf Fotoaufnahmen, die als Spukgeschichten um den ganzen Planeten kursieren sowieso. Deswegen machen die Geisterjäger auch in manchen Fällen Umwandlungen der Aufnahmen ins Negativ. Erst wenn dann dieselbe Erscheinung bleibt, sind sie sich ziemlich sicher, dass es keine Täuschung ist.

Melanie Schindler glaubt an die Existenz von Geistern. Für sie sind die Spukwesen eine Form der Energie, eben das was von der Seele übrig bleibt.

4 Comments

  • Köhl Petra sagt:

    Wir haben seit zwei Jahren Geister im Haus, die uns stören und belästigen. Können sie uns Helfen? Tel 017622312609 Petra Köhl

  • Anija Klemens sagt:

    Glauben oder nicht, ich hab gesehen was ich gesehen hab und mein Freund macht seid mehreren Jahren führungen an echte Spuckstätten. Mit mehr als beweisbaren sich wiederholenden Stukereignissen. Ich gehe da nicht mehr mit. Aber Kunden meines Freundes sind mitlerweile auch eines besseren belehrt. Und zwei musten danach sogar in Psychatrische behandlung. Ein Polizeibeamter der ermitteln muste hat ihm sogar keinerlei einflussnahme bestätigt.Auf wunsch schik ich gerne Bilder. Aber um der lieben Seelen keine Adressen von Spukstätten.

  • Andreas Martin sagt:

    Alles Blödsinn, schon die Schermanen und Druiden haben unter „Drogen“ Geister gesehen. Ich war Jahrelang Soldat, und auch danach war ich viel nachts unterwegs. Ich habe nie einen Geist gesehen. Wie kann man nur als erwachsener Mensch an so einen Schwachsinn glauben ?

  • Gitta sagt:

    Bei uns spukt es die kinder haben angst alles geschied tags und nachts Wie sind in nrw (unna)

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