Spanien: Lärm für die Könige
Wer in Spanien auf seine Geschenke wartet, muss einige Geduld mitbringen – kein Wunder, denn Sinterklaas ist ja in den Niederlanden unterwegs: Erst in der Nacht zum 6. Januar reiten die Heiligen Drei Könige auf ihren Kamelen aus dem Morgenland herbei. Am morgen des Vortags werden sie schon einmal mit großem Getöse begrüßt. Die Kinder laufen mit Rasseln, klappernden Dosen und allem, was sonst für einen anständigen Hörschaden taugt, durch die Straßen um sicherzugehen, dass sie bei der Bescherung nicht vergessen werden. Wenn Caspar, Melchior und Balthasar dann abends ankommen, sollte man auch für sie und ihre Kamele ein bisschen Verpflegung vor die Tür stellen – dann stehen die Chancen gut, dass sie am nächsten Morgen einen Haufen Geschenke hinterlassen haben.
Baskenland: Geschenke vom Köhler
Das Baskenland nimmt in Sachen Bescherung, wie in manch anderen Fragen, eine Sonderrolle ein: Hier und in der Region Navarra bringt der Olentzero die Geschenke bereits am 24. Dezember. Wer das sein soll? Der Legende nach ein alter Köhler, der in den Wäldern der Pyrenäen lebt und von dort aus in die Täler hinabsteigt, um die Geburt Jesu zu verkünden. Auch wenn wenig darüber bekannt ist, was der Olentzero den Rest des Jahres treibt, scheint er ein gemütlicher Zeitgenosse zu sein: Der alte Herr hat eine Vorliebe für gutes Essen, trinkt gerne mal einen Schluck zu viel und lässt sich nie ohne eine Pfeife im Mundwinkel blicken. Einen schicken, roten Mantel braucht er für seinen großen Auftritt nicht: Die Geschenke bringt er in seiner Arbeitskleidung vorbei.
Italien: Die Hexe weiß den Weg nicht mehr
Während die Heiligen drei Könige durch Spanien ziehen, ist in Italien zeitgleich eine etwas schrullige Kollegin unterwegs: Die Hexe Befana würde die Geschenke zwar gerne pünktlich zum Weihnachtsfest vorbeibringen, hat aber dummerweise den Stern von Bethlehem verpasst. Ärgerlich, den eigentlich hatten drei königlich gekleidete Herren auf Kamelen sie eingeladen, sie zu Gottes Sohn zu begleiten. Da Befana nun den Weg zur Krippe nicht findet, irrt sie auf ihrem Besen umher und hinterlässt zur Sicherheit in jedem Haus Geschenke – könnte ja sein, dass das Jesuskind sich dort aufhält. Dass „Befana“ inzwischen auch als italienisches Synonym für eine hässliche Frau kursiert, ist denkbar unfair: Auch wenn die alte Dame mit ihrer krummen Nase nicht ganz ins Beuteschema eines Bunga-Bunga-Berlusconi passt: Was die inneren Werte betrifft, ist sie einer guten Fee deutlich näher als einer garstigen Hexe.
Jaja die Holländer haben auch mit Newkidz neue Verblödung kundgetan
Toller Artikel und genau passend zur aktuellen besinnlichen Zeit. Alles Gute, machen Sie weiter so. Liebe Grüße aus Tirol.