Bildungsstreik: Fortschritte in Bochum

Bis Donnerstag war die Aula der EFH Bochum noch mit mehreren Studierenden des Offenen Protestkomitees besetzt. Erst nachdem das Rektorat dem Komitee eine schriftliche Zusage für alle vier Bedingungen zugesagt hat, räumten die Studierenden das Feld.

In der EFH Bochum diskutierten Studierende mit Grünenpolitikerin Ruth Seidel über Studiengebühren. Foto: Maria Latos

In der EFH Bochum diskutierten Studierende mit Grünenpolitikerin Ruth Seidel über Studiengebühren. Fotos: Maria Latos

Am Freitag fand genau an diesem Ort eine Diskussionsrunde mit Frau Dr. Ruth Seidel, Hochschulpolitische Sprecherin Bündnis90/ Die Grünen in NRW statt. Fast harmonisch saß die Diskussionsrunde in der Aula der EFH Bochum bei Kaffee und Tee in einem Stuhlkreis zusammen; dreißig Studierende- und eine überaus verständnisvolle Politikerin.

„Das Einfachste wäre, die Studiengebühren abzuschaffen“

„Wir haben ein ganz klar sozial selektives Bildungssystem. Das ist ungerecht und das kann man gar nicht schön reden“, sagt Ruth Seidel und trifft damit auf volle Zustimmung der Diskussionsteilnehmer. Studiengebühren, das Zentrale Thema der Veranstaltung und der zentrale Punkt in dem sich alle Beteiligten einig waren. „Aus der Sicht der Grünen wäre es das Einfachste einen Schnitt zu machen und die Studiengebühren abzuschaffen,“ sagt die Politikerin „wir haben die Studiengebühren heftig kritisiert.“

Lob dagegen erntet das Offene Protestkomitee von der Grünenpolitikerin. Für sie ist der Streik der Studierenden „richtig“ und „notwendig,“ um Druck auf die Rektorate und die Politik auszuüben.Und das bereits mit Erfolg: Gestern stimmte das Rektorat der EFH Bochum den Bedingungen der Studierenden zu, die daraufhin die Aula räumten. Die Bedingungen sollen „zeitnah konkrete Änderungen herbeiführen.“

Die Bedingungen:

Dr. Ruth Seidel stellt sich im Bildungsstreik auf die Seite der Studierenden.

Dr. Ruth Seidel stellt sich im Bildungsstreik auf die Seite der Studierenden.

1. Umfassende Informationen über die Verwendung der eingenommen Studiengebühren müssen zugänglich gemacht werden,
2. Die absolute Freihaltung der Gremienzeiten von sämtlichen Lehrveranstaltungen,
3. Bemühung um den Abbau von Modulzugangsvoraussetzungen, und
4. die Zusicherung der Repressionsfreiheit für alle Aktivisten des Offenen Protestkomitees.

Studierende üben mit Protesten Druck auf Rektorate und Politik aus

Ruth Seidel betont jedoch, dass sich die Studierenden nach diesem kleinen Erfolg nicht vom Protest zurückziehen sollen, sondern sich aktiv in den Landesweiten Protest eingliedern sollten. „Wenn man Demokratie haben will, muss man sich mit einbringen. Man kann tatsächlich mitbestimmen,“ sagt Ruth Seidel. Sie spricht von einer „Politisierung der Studierenden“ und von einem „guten Anfang, der seine Fortsetzung finden muss.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert