Wissenswert: Helle Haut um jeden Preis

Foto: flickr.com/Karen Roe, Rafael Robles L, Lars Kasper, NASA Goddard Photo and Video; Montage: Marc Patzwald, Teaserfoto: flickr.com/poniblog

Foto: flickr.com/Karen Roe, Rafael Robles L, Lars Kasper, NASA Goddard Photo and Video; Montage: Marc Patzwald, Teaserfoto: Spinnenfrau / pixelio.de

Ebenmäßige Haut gehört für die Allermeisten zu ihrem Schönheitsideal. Nur wenige haben das von Natur aus. Doch es gibt genügend Korrekturmittel, mit denen Sommersprossen oder Pigmentstörungen aufgehellt werden können. In Indien lassen sich viele Menschen ihre Haut sogar komplett aufhellen. Der gefährliche Trend heißt Skin-Bleaching.

Strandbräune. Foto: Klaus Steves / pixelio.de

Strandbräune - ein Trend auf dem Rückmarsch? Foto: Klaus Steves / pixelio.de.

Während man sich in Deutschland eher unter die Sonnenbank legt, um beim ersten Sonnenbaden des Jahres bloß keine blasse Haut zu zeigen, gilt in vielen anderen Teilen der Welt gerade der helle Teint als Ideal. Will man reine, schneewittchen-weiße Haut haben, scheint Bleaching die richtige Lösung zu sein. Denn Schönheit liegt zwar im Auge des Betrachters, für viele aber offenbar (auch) in der Hand der Kosmetikindustrie – egal welche Folgen es haben kann.
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Vor allem in Indien nehmen – einem Bericht der Stuttgarter Zeitung zufolge – viele junge Leute gesundheitliche Risiken in Kauf, um blasser und damit vornehmer auszusehen. Die besseren Chancen auf dem Arbeits- und Heiratsmarkt sind für sie Grund genug, zu verschiedenen und zum Teil gefährlichen Mitteln der Haut-Aufhellung zu greifen. Die Gefahr dabei: Oft enthalten die Medikamente Quecksilber oder Kortison. Das kann nicht nur zu ungewünschten Ergebnissen (Pigmentstörungen und Verdunkelung), sondern auch zu Hautirritationen und schweren Krankheiten wie Nierenschäden führen.

Auch in Europa werden aufhellende – wenn auch weniger gefährliche – Mittel eingesetzt, wenn man mit dem Hautbild unzufrieden ist: gegen Pigment- und Leberflecken, ungleichmäßigen Teint oder gar, um sich die Rosette zu bleichen. Großflächige Anwendungen sind zwar seltener, nehmen aber zu.

Bleaching in Indien: Helle Haut als Ideal. Foto: Nanna Zimmermann

Bleaching in Indien: Helle Haut als Ideal. Foto: Nanna Zimmermann

Wie wirken die aufhellenden Cremes und Lotionen?

Verantwortlich für die Hautfarbe – egal ob durch Sonne, Alter oder Hyperpigmentierung – ist der Farbstoff Melanin. Melanine sind körpereigene Pigmente, die sich in den Melanozyten der Haut und der Netzhaut des Auges bilden. Beim Menschen kommen zwei Arten vor, deren Mischverhältnis Haut- und Haarfarbe bestimmt. So haben Rothaarige mit blasser Haut wenig von dem schwarz-braunen Eumelanin, dafür mehr Phäomelanine. Je dunkler der Typ, desto weniger gelblich-rötliche Phäomelanine sind vorhanden.

Produziert werden die Stoffe in der Tyrosinase, einem Enzym, das die Aminosäure Dopa in Melanin umwandelt. Mit dem Sonnenlicht oder mit wachsendem Alter lagern sich die Pigmente unter der Haut ab; die Haut wird braun oder es bilden sich Altersflecken. Vermutlich als UV-Schutz vorgesehen, kann es auch zu einer Über- beziehungsweise Unterproduktion des Stoffes kommen. Die Hyperpigmentierung äußert sich in Form von Sommersprossen, Muttermalen oder Leberflecken. Fehlen die Melanine ganz, sind die Betroffenen Albinos.

Die meisten Bleaching-Mittel hemmen die Melaninproduktion in der Tyrosinase. Dabei kommen verschiedene Säuren in den Cremes zum Einsatz. In Deutschland helfen Vitamin-A-, Koji-, Azelain oder Ascorbinsäure dabei, die ungewünschten Pigmentstörungen zu verstecken.

Sonnenschirme und Co - eine gesündere Alternative zu Bleaching-Cremes. Foto: w.r.wagner / pixelio.de

Sonnenschirme und Co - eine gesündere Alternative zu Bleaching-Cremes. Foto: w.r.wagner / pixelio.de

Die Cremes werden normalerweise über einen längeren Zeitraum hinweg aufgetragen. Ihre Wirkung ist begrenzt: Setzt man die Mittel wieder ab, bekommt die Haut schnell wieder ihre natürliche Färbung.
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Mit den in Deutschland zugelassenen medizinischen Cremes ist dieser Vorgang meistens schmerzfrei, gebleicht in die Sonne gehen sollte man aber nicht. Unschön wird es vor allem, wenn Hautirritationen, -Rötungen oder auch Allergien auftreten. Die zerstören nicht nur das perfekte Hautbild, auf das man hinarbeitet, sondern sind auch sonst nicht gerade angenehm.

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