Kino-Tipp: Arthur

logo_kino-tippEr rast mit seinem Butler im „Batmobil“ verkleidet durch New York, kauft sich mal eben Anzug und Hut von Abraham Lincoln oder feiert rauschende Partys im eigenen Palast: Arthur ist, wie schon im Untertitel des Originals von 1981, „kein Kind von Traurigkeit“. Doch die Liebe ist eben ein seltsames Spiel, wie der Film, der ab dem 5. Mai in den Deutschen Kinos läuft, beweist.


Spielzeug für Große: Arthur im Batmobil aus seiner Filmauto-Sammlung. Foto: Warner Bros.

Spielzeug für Große: Arthur (Russel Brand) im Batmobil aus seiner Filmauto-Sammlung. Foto: Warner Bros.

Athurs Mutter (Geraldine James) ist Chefin einer milliardenschweren Familienstiftung. Um den Ruf ihres Unternehmens nicht durch die Party-Eskapaden, mit denen Arthur (Russel Brand) regelmäßig Schlagzeilen macht, zu gefährden, droht sie ihm, den Geldhahn zuzudrehen. Es sei denn, er heiratet die karriereorientierte Managerin Susan (Jennifer Garner). Durch sie erhofft sich die Mutter den wilden Sohn zähmen zu können und das Familienunternehmen in guten Händen zu wissen.

Geld oder Liebe?

Doch damit stellt sie Arthur vor ein Problem: Der hat sich nämlich Hals über Kopf in die Fremdenführerin Naomi (Überzeugt durch Natürlichkeit: Greta Gerwig) verliebt, ein Mädchen von der Straße, ohne Geld, aber mit Phantasie und Charakterstärke. Geld oder Liebe ist also die Frage – ein altbekannter Klassiker. Da hilft es noch so wenig, dass Arthur ein schwebendes Magnetbett oder einen eigenen Kinosaal besitzt. Er muss sich entscheiden, ob er seinen bequemen, aber sinnlosen Lebensweg voller Suff und Spaß weitergehen, oder doch vielleicht ohne Reichtum, aber mit seiner Traumfrau glücklich werden will. Und diese Entscheidung muss er ganz alleine treffen. Seine Nanny Hobson (Helen Mirren), beste Freundin und niemals um einen sarkastischen Spruch verlegen, kann dem Kind im Körper eines Mannes hier ausnahmsweise einmal die Entscheidung nicht helfen.

Ein ungleiches Paar: Milliardär Arthur (Russel Brand) und seine Nanny Hobson (Helen Mirren). Foto: Warner Bros.

Ein ungleiches Paar: Milliardär Arthur und seine Nanny Hobson (Helen Mirren). Foto: Warner Bros.

Hellen Mirren in Hochform

Trotzdem ist diese Powerfrau, die Hellen Mirren wunderbar verkörpert, das wohl sehenswerteste am Film: Witzig, aber stets reserviert läuft die Oscar-Preisträgerin („Die Queen“) zu gewohnter Hochform auf und wird zur zentralen Person der Geschichte, indem sie als Einzige an ihren Schützling glaubt und versucht, ihn zu Vernunft und Selbstreflektion zu bringen, egal ob bei den anonymen Alkoholikern oder durch einen spontanen K.O.-Schlag im Boxring. Arthur soll endlich ein Mann werden, seine Talente nutzen und auf eigenen Beinen stehen.

Skurriles Pärchen bringt Film auf Kurs

Auch, wenn er im Alleingang nicht überzeugt, so bringt Anarcho-Komiker Russel Brand („Männertrip“) zumindest im Zusammenspiel mit Helen Mirren den Film zeitweilig auf Kurs: Mehr gemeinsame Momente dieses skurrilen Pärchens wünscht man sich als Zuschauer, weniger dafür vom zickigen Gerangel mit Alias-Star Jennifer Garner. Die macht zwar in Korsage und Brautkleid eine ziemlich gute Figur, ihre Rolle als böse Erbschleicherin kann man ihr als Zuschauer aber nicht so ganz abkaufen. Auch Nick Nolte als potentieller Schwiegervater von Arthurs Auserwählten zeigt wenig Elan.

Hochzeit mit Hindernissen: Arthur versucht verzweifelt, die Ehe mit Managerin Susan zu verhindern. Foto: Warner Bros.

Hochzeit mit Hindernissen: Arthur versucht verzweifelt, die Ehe mit Managerin Susan zu verhindern. Foto: Warner Bros.

Kein Brüller

Insgesamt ist Jason Winers Spielfilmdebüt, ein Remake des Originalfilms von 1981, in dem Steve Gordon Regie führte, nicht wirklich eine Erneuerung, was ein wenig überrascht. Denn schließlich hat Drehbuchautor Peter Baynham mit Kultfilm „Borat“ und Nachfolger „Brüno“ schon mehr Sinn für ausgefallenen Humor bewiesen. Ein bisschen schmunzeln kann man bei „Arthur“ zwar schon, doch der ganz große Brüller bleibt aus.

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