Für die Rechte der Schwulen

Gegen Schwulenangst arbeiten die Referenten vom „Autonomen Schwulenreferat“ der Technischen Universität Dortmund. Aber nicht nur: sie beraten auch und veranstalten gemeinsame Aktionen – für den Zusammenhalt.

Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie, gemeinsames Schwimmen, Kegeln und Spieleabende sowie ein Anti-Homophobie-Grillen im vergangenen Jahr – auf diese Angebote kann das „Autonome Schwulenreferat“ (ASR) der TU Dortmund zurückblicken. Die Truppe hat aber auch einen Umzug hinter sich, vom Süd-Campus in den Raum 0.503 in der Emil-Figge 50.

Erfolgreich waren zuletzt die Themenabende über die Dortmunder Schwulenszene und über die Diskriminierung im Fußball, erklärt Referent Jan (ihre Nachnamen wollten die Referenten nicht veröffentlicht sehen, Anm. der Redaktion): „Es war richtig voll und es gab eine lebhafte Diskussion mit 35 Teilnehmern.“ Unterstützung erhielten sie dabei unter anderem von den Rainbow Borussen.

Vorträge, SLADO und „WIR-Gefühl“

Die aktuellen Referenten: (von links) Frederick, Jan und Dino; Foto: Marc Patzwald

Die aktuellen Referenten: (von links) Frederick, Jan und Dino; Foto: Marc Patzwald

Das Schwulenreferat hat drei Aufgabenbereiche: „Inhaltlich sind das Vorträge, dann die Vernetzung mit zum Beispiel SLADO, dem schwul-lesbischen Arbeitskreis Dortmund und die gemeinsamen Veranstaltungen für das ‚Wir-Gefühl'“, beschreibt der frühere Referent Christian. Zwei Jahre lang war er Referent. Wegen seiner Diplomarbeit ist er aber bei der Hauptversammlung nicht noch ein weiteres Mal angetreten.

Acht Leute haben die Referenten für die Abstimmung bei der Versammlung gebraucht – und acht stimmberechtigte, schwule und eingeschriebene Studenten hatten sie auch. Die brauchten sie um Neuwahlen durchzuführen. Wiedergewählt haben sie Jan sowie Dino und Christians Posten übernimmt nun Frederick.

Informieren und sensibilisieren

In nächster Zeit wollen sie sich auch bei SchLAu engagieren – das steht für schwul-lesbische Aufklärung. „Das ist ein NRW-weites Projekt, bei dem Schwule und Lesben in Schulen gehen und die Schüler sensibilisieren und mit Vorurteilen umgehen wollen“, sagt Christian. Sie planen, das auch an der Uni zu machen, um Lehramtsstudenten zu informieren.

Christian war zwei Jahre lang Referent; Foto: Marc Patzwald

Christian war zwei Jahre lang Referent; Foto: Marc Patzwald

Das Schwulenreferat bietet auch Beratung vor Ort an. In einer Sprechstunde können Interessierte die Referenten kennen lernen und über persönliche Erfahrungen sprechen. Christian berichtet, dass ihn auch häufig ausländische Studierende besucht hätten, in deren Heimatland Homosexualität tabuisiert sei. Die Referenten hören zu und sprechen über ihre eigenen Erlebnisse. In seltenen Fällen vermitteln sie auch an einen Psychologen weiter. Die eigene Bibliothek bietet Belletristik, aber auch Bücher über Homosexualität in der Medizin oder in der Religion sowie einige andere Werke.

Jeder, der Interesse hat das Referat einmal kennen zu lernen, ist willkommen. Sprechzeiten und Aktionen in der vorlesungsfreien Zeit findet ihr auf der Homepage des Referates.

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1 Comment

  • Gernot sagt:

    Daumen hoch für den Artikel, stellt die Arbeit des ASR sehr gut dar und kann auch vielleicht zum Nachdenken über noch immer weitverbreitete homophobische Positionen anregen. Es ist schade, dass Angebote wie die Autonomen Referate oftmals bei Studis noch nicht mal bekannt sind. Deshalb ist es gut, wenn Pflichtlektüre & Co. diese ins Licht der Öffentlichkeit stellen. Weiter so!

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