Zeitreise durch Pixelwelten

Das gemeinnützige Projekt „Internet Archive“ hat auf seiner Homepage über 900 Arcade-Videospiele online gestellt, die man direkt im Browser ausprobieren kann. Die Aktion bestätigt einen Trend: Retro-Games erleben seit Jahren ein Revival. 

Übersicht

Unter den 900 Games sind viele Sport- und Actionspiele. (Bild: Screenshot)

Während man auf Playstation 4 und Xbox One in Full HD mit Rennautos durch schillernde Großstädte rast, wirken Retro-Games fast wie eine Gegenbewegung: Die bunten, verpixelten Spiele können weder inhaltlich noch technisch mit neuen Games mithalten, sind aber gerade deshalb längst Kult. 

In Karlsruhe gibt es bereits seit 2002 den Verein Retro Games e.V., der „die Kultur der elektronischen Videospiele in Deutschland erhalten, fördern und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen“ möchte. Der Verein besitzt über 70 originale Videospielautomaten, einmal im Monat darf jeder Interessierte sich durch 30 Jahre Spielgeschichte zocken.

Aus der Kneipe an den Schreibtisch

Einige Arcade-Games – so nennt man die Spiele, die es in den 1970er und 80er Jahren auf Spielautomaten in Kneipen und Spielhallen gab – sind schon länger im Netz abrufbar. Die neue, sehr umfangreiche Sammlung auf archive.org ist aber ungewöhnlich umfangreich und umfasst auch viele lizenzierte Klassiker wie Indiana Jones, Pacman oder Q-Bert.

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Darunter ist etwa das Game „Alpine Ski“ aus dem Jahr 1981. Bei einer Auflösung von 256 x 224 Pixeln kurvt der Spieler als Mini-Skifahrer um Bäume herum. Für heutige Verhältnisse ist das Spielerlebnis holprig, immer wieder prallt der Mini-Skifahrer gegen die grob skizzierten Bäume auf der Skipiste, obwohl man eigentlich nebenher fahren wollte. Die Steuerung erfolgt über die Pfeiltasten, installieren muss man das Spiel nicht.

Trotz der Uralt-Grafik und dem sehr simplen Spielprinzip macht es schnell süchtig, immer wieder den eigenen Highscore brechen zu wollen. Die alten Spiele zeigen: Es braucht keine komplexe Handlung oder aufwändige Grafik, um den Spieler am Bildschirm zu fesseln.

Spiele im digitalen Museum

Das Gaming Archive ist mehr als bloße Spielerei: Das gemeinnützige Projekt „Internet Archive“ aus San Francisco hat sich die Archivierung digitaler Inhalte zur Aufgabe gemacht, darunter Webseiten, Live-Konzerte und eben auch Videospiele. Das digitale Museum versucht so zu erreichen, dass die Anfänge und die Entwicklung der digitalen Welt nicht in Vergessenheit geraten. Mittlerweile ist die Datenbank mit alten Spielen, Webseiten und Musik schon gigantische 50.000 Terabyte groß und wächst täglich weiter.

Bilder: Screenshots

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