Nach Busunglück in Bayern: Diskussion über Sicherheitslücken

Im bayrischen Oberfranken ist am Montag (3. Juli 2017) ein Bus verunglückt. 18 Menschen starben, 30 wurden verletzt. Nach dem schweren Unfall wird nun über mögliche Sicherheitslücken in Reisebussen diskutiert. 

Der Bus mit 46 Fahrgästen und zwei Busfahrern fuhr laut der Polizei Oberfranken bei sich stauendem Verkehr auf einen vorausfahrenden Lastwagen auf und geriet in Brand. Die Ursachen für den Unfallverlauf sind bisher unbekannt. Experten kritisieren  aber bereits die geringen Sicherheitsrichtlinien für Busse.

Erst seit 2015 müssen Busse mit einem Notbremssystem ausgestattet sein, die auf Stauenden reagieren und das Fahrzeug automatisch abbremsen. Dieses ließe sich aber leicht abschalten, erklärt der Kraftfahrtexperte des TÜV Rheinland, Hans-Ulrich Sander, am Montagabend im ZDF und fordert eine Notbremsenpflicht. Zudem wird die schnelle Entflammbarkeit der Innenausstattung von Bussen bemängelt. Die Innenraum-Materialien seien deutlich leichter entflammbar als die, die die Deutsche Bahn verbauen müsse, kritisiert Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, im ARD-Brennpunkt am Montagabend. 

Der verunglückte Reisebus war mit einer Seniorengruppe aus Frauen und Männern im Alter zwischen 55 und 81 Jahren auf dem Weg zum Gardasee. 30 Businsassen konnten sich nach dem Unfall aus dem brennenden Wrack retten, viele von ihnen wurden schwer verletzt. Die Autobahn A9 bei Münchberg in Oberfranken blieb den gesamten Tag in Fahrtrichtung Süden vollständig gesperrt. 

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