Rundfunkbeiträge könnten bald wieder steigen

Beitragszahler müssen bald wohl mehr für ARD und ZDF zahlen. Laut einem aktuellen Bericht der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) könnte der Beitrag ab 2021 „in ungewohnter Größenordnung“ steigen. Aktuell zahlt ein deutscher Haushalt pauschal 17,50 Euro an Gebühren zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Bislang gibt es nur eine Prognose: „Zahlen kann man erst abgeben, wenn man weiß, was 2019/2020 auf dem Tisch liegt. Aber ich gehe davon aus, dass das auf jeden Fall über einem Euro Zusatzbeitrag liegen wird», sagte Heinz Fischer-Heidlberger, Vorsitzender der KEF, dem Mitteldeutschen Rundfunk am Mittwoch. 19 Euro Beitrag oder mehr seien für die nächste Beitragsperiode durchaus realistisch, so Fischer-Heidlberger. Seine Kommission hatte in einem neuen Bericht ermittelt, dass die Rundfunkanstalten einen Überschuss vieler Millionen Euro bräuchten, um etwa Technikerneuerungen und den Ausbau von Mediatheken bezahlen zu können.

Sowohl ARD als auch ZDF rechnen jedoch bis 2020 mit einem geringeren Ertrag aus dem Rundfunkbeitrag als bislang angenommen. Der momentan anzunehmende Überschuss in drei Jahren sei nicht ausreichend. Grund für die Fehlkalkulation sei unter anderem, dass die Zahl der potenziell beitragspflichtigen Haushalte kleiner sei als bislang angenommen und mehr Haushalte komplett abgabenbefreit seien als erwartet. Vor Beginn der neuen Beitragsperiode 2021 müssen ARD und ZDF der KEF ihren Finanzbedarf mitteilen, damit diese den Bundesländern einen neuen Vorschlag für die Rundfunkgebühren machen kann. 

Die Gebühren konstant zu halten sei laut Fischer-Heidlberger wegen der steigenden Kosten nicht möglich. Damit die ohnehin häufig in der Kritik stehenden Pauschalgebühren jedoch möglichst wenig ansteigen, bleiben die Rundfunkanstalten intern bis auf Weiteres auf Sparkurs: So will etwa das ZDF bis 2020 mehr als hundert Stellen abbauen.

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