Auffangklassen für Flüchtlingskinder überfüllt

Dortmund. Durch die wachsende Zahl der Asylbewerber in Nordrhein-Westfalen steigt auch die Zahl der schulpflichtigen Flüchtlingskinder. Diese müssen in so genannten „Auffangklassen“ unterrichtet werden. Aber die Klassen sind überfüllt und stellen die Städte vor Herausforderungen.

Der Chef der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte gegenüber der WAZ, zahlreiche Schulen in NRW könnten dem Andrang kaum gerecht werden. Die Auffangklassen seien bereits heillos überfüllt. Zudem seien viele der Kinder traumatisiert und es mangele ihnen an Sprachkenntnissen. Ein Sprecher der Stadt Dortmund gestand außerdem mögliche Probleme bei der Weiterverteilung der Flüchtlingskinder in die einzelnen Klassen ein – nicht zuletzt wegen des starken Zustroms. Neue Lehrkräfte könnten erst für das Schuljahr 2015/2016 abgerufen werden.

Ein weiteres Problem ist, dass die Zuständigkeit für die Flüchtlinge oft ungeklärt ist. Laut Bezirksregierung sind die Schulen für die Überprüfung der Schulpflicht selbst verantwortlich. In den Auffangklassen sollen die Kinder und Jugendlichen über ein Jahr Sprachkenntnisse sammeln, um für den Übergang in die Regelschule vorbereitet zu werden. In Dortmund sind von den 1870 Flüchtlingen rund 540 minderjährig und damit schulpflichtig. In der Stadt stehen an 48 Schulen und Berufskollegs 67 Auffangklassen zur Verfügung. Die Stadt Krefeld verzichtet im Gegensatz zu den anderen NRW-Städten auf Auffangklassen und setzt stattdessen auf Sprachförderung.

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