In 50 Fotos durch Europa

Von Aarhus über Istanbul bis Zagreb erzählen Jugendliche mit einem Foto vom Leben in ihrer Heimatstadt. Mal kritisch, mal künstlerisch – jedoch abseits von Klischees zeigt die Wanderausstellung „my city – my view“ einen Blick auf europäische Städte. Noch bis zum 25. November gastiert sie im Dortmunder U.

Das Bild aus Dortmund heitß Phönixtraum.

Das Bild aus Dortmund heißt Phönixtraum. Fotos: Lea Auffarth

Ein Marienkäfer, der über einen Zigarettenstummel krabbelt – das ist das Bild aus Bratislava. Nicht weit entfernt hängt das Münchener Pendant – eine große Gruppe junger Leute beim sommerlichen Grillen am Isarufer. Die Motive könnten nicht unterschiedlicher sein. Was die Fotografen eint, ist das Ziel.

Sie wollen zeigen, was ihre Heimatstadt zu etwas besonderem macht. Eindrucksvoll bieten die 50 Fotografien Stadtimpressionen jenseits von Hochglanzbroschüren. Es sind persönliche Portraitaufnahmen, das Panorama einer ganzen Stadt oder ausdrucksstarke Momentaufnahmen, die verschiedenste Aspekte europäischer Großstädte darstellen. Jedes Bild berichtet aus dem Leben eines jungen Europäers.

Jubiläum des europäischen Großstadtnetzwerks

Alle Fotos entstanden in einem Wettbewerb zum 25-jährigen Jubiläum von Eurocities, einem Netzwerk von mehr als 140 europäischen Großstädten. Nach Ausstellungen in Hamburg, Chemnitz und Dresden sind die Exponate nun in Dortmund angekommen.

Kurt Eichler freut sich besonders darüber. Mit der Ausstellung verbindet den Geschäftsführer der Kulturbetriebe der Stadt Dortmund mehr als bloß die Teilnahme seiner Stadt. Er war an der Idee des Wettbewerbs „my city – my view“ beteiligt, als stellvertretender Vorsitzende des Culture Forum von Eurocities.

Ein neuer Blickwinkel auf Europa

Kurt Eichler vor dem Foto aus Novi Sad.

Kurt Eichler vor dem Foto aus Novi Sad - eines seiner Lieblingsmotive.

In Zeiten von Europamüdigkeit und Euro-Finanzkrise hofft Eichler, den Menschen mit den Fotos einen anderen Blick auf Europa zu eröffnen. Denn Europa sei eben nicht nur der bürokratische Gigant. Die Ausstellung bezeichnete er, als einen Vorboten für das „Europäische Jahr der Bürgerinnen und Bürger 2013″. Sie zeige, wie sich Europa bis heute entwickelt hat und was das für jeden einzelnen bedeuten könne.

Auch das Dortmunder Bild beschreibt plakativ eine Entwicklung. Zwei junge Mädchen picknicken vor der Ruine des ehemaligen Stahlwerks Phönix. Eichler deutet sein Lieblingsbild der Ausstellung so:“Wir lassen das Alte stehen und suchen dafür neue Deutungsweisen.“ Besonders gelungen, findet der Leiter des Dortmunder U auch das Bild aus Novi Sad, der serbischen Partnerstadt.

Die drei kecken Damen älteren Semesters vermittelten im roten Auto eine besondere Lebensfreude. Eben auch das mache Europa aus, befindet Kurt Eichler.

Noch bis 25. November im U

Noch bis 25. November hängen die Bilder in der zweiten Etage des Dortmunder U. Dann ziehen sie weiter nach Leipzig. Wo die Ausstellung außerhalb Deutschlands gezeigt wird, steht noch nicht fest. Auf der Internetseite von Eurocities ist der Ausstellungskatalog schon jetzt für jeden zugänglich.

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