Cannabis auf Kasse?

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung möchte Schwerkranken den Zugang zu Cannabis erleichtern. In Zukunft sollen die Krankenkassen die Kosten übernehmen. Ein entsprechendes Gesetz kündigte sie für 2016 an.

„Mein Ziel ist, dass in Zukunft mehr Menschen als bisher Cannabis als Medizin bekommen können“, sagte Marlene Mortler, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, der Zeitung „Die Welt“. Die Reform soll noch dieses Jahr im Bundestag verabschiedet werden und ab kommenden Jahr greifen, so die CSU-Politikerin.

Chronisch kranke Schmerzpatienten haben es derzeit schwer, an die schmerzlindernde Pflanze zu gelangen. In der Apotheke zahlen die Patienten für die Präparate schnell mehrere hundert Euro pro Monat. Bisher übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht. Baut man Hanfpflanzen zuhause an, droht ein Ermittlungsverfahren. Mortler sagte, hier müsse die Politik „schnell Klarheit schaffen“.

Der Anbau und Besitz von Hanf ist in Deutschland illegal. Im Vorjahr hatte das Verwaltungsgericht Köln drei chronischen Schmerzpatienten erlaubt, als „Notlösung“ in ihren Wohnungen Cannabis anzubauen. Entsprechende Medikamente seien für sie ohne eine Kostenübernahme unerschwinglich. Gegen das Urteil wurde allerdings Berufung eingelegt. Den beiden Hauptwirkstoffen von Cannabis Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) wird eine krampflösende und schmerzlindernde Wirkung zugeschrieben.

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