Gute Vorsätze für das neue Jahr

Ein Beitrag von Annika Koenig

Wer kennt das nicht: Silvester-Abend sitzt man in gemütlicher Runde am Tisch. Nach ein oder zwei Bier ruft dann einer ganz euphorisch: „So! Und im nächsten Jahr hör ich auf zu qualmen.“ Beifall von allen Seiten und ermunterndes Zunicken. Dann ist plötzlich 2012 und man verkriecht sich noch ein wenig im Bett. Da ist es auch gemütlich und mit der Motivation ist das so eine Sache. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.

Das neue Jahr bringt für viele einen Motivations-Schub. Quelle Foto: Flickr. Teaserbild: Flickr/ Breahn Foster.

Das neue Jahr bringt für viele einen Motivations-Schub. Quelle Foto: Flickr. Teaserbild: Flickr/ Breahn Foster.

Die psychologische Beraterin Petra Dobbert weiß, wo man ansetzen muss: „Meistens ist man sich seiner Schwachstellen und Probleme ja bewusst. Dann muss man dort anfangen, das Problem von allen Seiten zu betrachten. Das wichtigste ist dabei, dass ein Umdenken statt findet.“ Wer an alten Mustern weiterhin festhalte, könne nicht wirklich etwas verändern. „Das Leben bedeutet lebenslanges Lernen, ob jung oder alt“, so Dobbert, „man muss Veränderungen gegenüber aufgeschlossen bleiben.“

Eins nach dem anderen

Vor allem solle man sich trotz Motivation nicht überfordern, rät psychologische Beraterin und Personal Coach Gabriele Hesse. „Da bin ich eine erklärte Verfechterin der kleinen Schritte – eben eins nach dem anderen.“ Man solle sich erst auf ein Problem konzentrieren, sich der anderen aber durchaus bewusst bleiben. „Am Besten man stellt sich vor, wie man nach der Veränderung sein kann. Das motiviert und ist eine positive Einstellung. Aufzuzählen, was man alles nicht mehr sein möchte, hilft nicht.“ Dabei weist sie auch auf eine existenzielle Aussage der Motivations-Psychologie hin: „Die Motivation muss aus mir selber kommen und authentisch sein.“

Laut Experten braucht man vier Wochen, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Quelle: Flickr/ Gavin Schaefer

Laut Experten braucht man vier Wochen, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Quelle: Flickr/ Gavin Schaefer

Besonders diese Regel sollte man sich immer vor Augen halten. Öfter Zuhause zu bleiben, weil die Eltern nörgeln oder weniger zu trinken, weil die Freundin meckert, ist wenig effektiv. Dann verschiebt sich alle Energie darauf, genervt zu sein, weil man sich für andere ändern muss. Viel besser ist es dann, mit den Dingen anzufangen, die einen selber stören. Gerade bei so großen Unterfangen, wie zum Beispiel mit dem Rauchen aufzuhören, sollte man sich bewusst sein, dass man es mit einer Sucht zu tun hat. Deswegen sind die ersten Wochen besonders anstrengend, weil der Körper einen Entzug durchmacht.

Nicht gleich alles hinschmeißen

Auch hier hat die Beraterin Petra Dobbert einen passenden Tipp parat: „Man muss sich andere Beschäftigungsfelder suchen, sich selber fragen: Brauche ich die Schokolade oder Zigarette wirklich oder kann ich sie ersetzen?“ Beide Beraterinnen kennen auch die Rückfall-Problematik und den schwankenden Charakter der Motivation. Experten raten hier immer, sich Schwächen einzugestehen und nicht gleich alles hinzuschmeißen. Wie bei allen Konfrontations-Situationen hilft es, sich vorher das Hindernis vorzustellen und rechtzeitig zu überlegen, was man dagegen tun kann.

Für die Arbeit für die Uni ist es sinnvoll sich selber Fristen zu setzen: Wann die nächste Hausarbeit erledigt sein soll, wann man das Referat vorbereitet und wann man in die Bibliothek geht. Das schafft einen künstlichen Zeitdruck und wirkt dem Gefühl der „Aufschieberitis“ entgegen.

Ray studiert Marketing- und Kommunikationsmanagment an der ISM. Foto: Annika Koenig

Ray studiert Marketing- und Kommunikationsmanagment an der ISM. Foto: Annika Koenig

Vorsätze unserer Studenten

Wir haben uns auch auf dem Campus umgehört, was die Vorsätze unserer Studenten sind. Dabei dreht es sich meistens um schlechte Angwohnheiten oder das Lernpensum an der Uni.
Ray ist 20 Jahre alt und hat sich fest vorgenommen sein Vor-Diplom zu schaffen. „Sonst geht es bei mir erst mal nicht weiter im Studium“, sagt er.

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Yuriy und Isabella studieren Energiesystemtechnik in Bochum. Foto: Annika Koenig.

Yuriy und Isabella studieren Energiesystemtechnik in Bochum. Foto: Annika Koenig.

Isabella (25) und Yuriy (23) haben wir in der Uni-Bibliothek in Dortmund beim Lernen getroffen. Isabella muss erst überlegen, dann fällt ihr aber ein, dass sie endlich mit dem Rauchen aufhören müsste. Auf eine Festanstellung hofft sie in ihrem Nebenjob auch. Yuriy dagegen will seine Master-Arbeit abgeben und öfter Reisen mit dem Fahrrad unternehmen.

Damit diese und weitere Vorsätze im nächsten Jahr nicht noch einmal auf dem Zettel stehen, haben wir eine kleine Check-Liste zusammengestellt. So klappt’s bestimmt mit den neuen Zielen für 2012 und das Erfolgserlebnis am Ende ist die Mühe wert.

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