Arbeitsmarkt droht Fachkräftemangel

Forscher der Universität Duisburg-Essen fordern eine Trendwende der Arbeitsmarktpolitik und Änderungen innerhalb des Bildungssystems. Denn durch gering Qualifizierte Arbeitsmarktbewerber drohe im Jahr 2025 ein enormer Fachkräftemangel. 

Gemeinsam mit dem Bundesinstitut für berufliche Bildung (BiBB) prognostizierte der Arbeitsmarktforscher Gerhard Bosch rund 1,3 Millionen mehr gering Qualifizierte für das Jahr 2025: „Das deutsche Bildungssystem hält nicht Schritt mit der steigenden Nachfrage nach Fachkräften. Es gibt zu viele Jugendliche ohne Berufsabschluss.“

Laut der Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen fordern die Unternehmen zunehmend beruflich und akademisch ausgebildete Fachkräfte. Dabei hatten bereits im Jahr 2013 rund 1,4 Millionen junge Menschen keine abgeschlossene Berufsausbildung und waren auch nicht dabei eine zu beenden. Dies führe zu einer Festigung von Langzeitarbeitslosigkeit und einem drohenden Fachkräftemangel.

Deswegen fordert Bosch erhebliche Änderungen innerhalb des Bildungssystems. Beginnen müsse man schon in der vorschulischen Erziehung: Man müsse die sprachlichen Voraussetzungen schaffen, um den Grundstein für eine gute schulische Ausbildung zu schaffen und Schulabbruch zu verhindern. Außerdem fordern die Forscher, eine frühzeitige Berufsorientierung in der Schule zum Beispiel durch Programme des Landes NRW. Dazu komme, dass sich die Übergänge in eine Berufsausbildung schneller gestalten müssen. Betriebe sollten demnach Jugendliche mit Bildungsrückständen durch assistierende Berufsausbildungen unterstützen, um Warteschleifen zu verhindern. Denn die derzeitigen Entwicklungen werden „über Jahrzehnte erheblich teurer als eine präventive Bildungspolitik“. 

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