Liebes Publikum, liebe Leser*innen: Wir gendern!

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Es ist Sommer. Zeit für ein paar Wagnisse und neue Erfahrungen. Das haben wir uns als Redaktion auch gedacht. Unser Experiment: Wir gendern. Den ganzen Juli über achten wir in unseren Texten besonders darauf, geschlechtsneutrale Sprache zu verwenden. Wo das nicht geht, verwenden wir den Gender Star. Was das ist und wie das geht, erfahrt ihr hier.

Unsere Sprache nutzt oft die männliche Form als Standard: „Feuerwehrmann“, „Student“ oder „Forscher“ heißt es dann. Damit schließen wir aber alle Menschen aus, die nicht männlich sind. Und das sind schon eine ganze Menge Leute. Natürlich ist das in den meisten Fällen keine böse Absicht. Trotzdem möchten wir als Redaktion einmal versuchen, den Rest der Menschheit ganz bewusst in unsere Sprache mit einzubeziehen.

Wann immer wir können, benutzen wir dafür geschlechtsneutrale Alternativen. Aus dem „Studenten“ werden die „Studierenden“, aus „Zimmermännern“ werden „Zimmerleute“. Manchmal ist das aber nicht möglich, etwa bei „Politikern“ oder „Aktivisten“. Das kann man auf mehrere Arten lösen:

  • Die Paarform: Politiker und Politikerinnen
  • Das Binnen-I: PoltikerInnen
  • Die Einklammerung: Politiker(innen)
  • Der Schrägstrich: Poltiker/-innen
  • Die Gender-Gap: Politiker_innen
  • Der Gender-Star: Politiker*innen

In unserem Gender-Probemonat haben wir uns für den Gender-Star entschieden, den ihr in unseren Texten jetzt häufiger antreffen werdet. Damit schließen wir Männer mit ein, Frauen und dazu alle, die sich in der binären Geschlechtereinteilung nicht wiederfinden.

Das Sternchen signalisiert: Hier ist noch Platz. Es schließt zum Beispiel intersexuelle Menschen mit ein, die zwischen den Geschlechtern stehen, genderfluide Leute, deren Geschlechtsidentität im ständigen Wandel ist oder andere Non-Binary- und Agender-Personen, die sich keinem binären Geschlecht zuordnen möchten oder können.

Obwohl sich die geschlechtergerechte Sprache in einigen Redaktionen schon durchsetzt, ist diese Schreib- und Denkweise für uns als Journalisten noch immer eine Herausforderung. Wir probieren es trotzdem aus und sind gespannt, welche Erfahrungen wir sammeln. Am Ende des Monats werden wir unsere Erkenntnisse in der Redaktion auswerten. Ihr als Leserschaft bekommt außerdem auch die Möglichkeit, uns eure Meinung zum Thema zu sagen.

Also, liebes Publikum, liebe Leser*innen: Viel Spaß mit der Pflichtlektüre. Ab jetzt gegendert.

Beitragsbild: Kira Schacht

1 Comment

  • seidseit sagt:

    Moin,
    find‘ ich super! Hoffe, ihr bekommt nicht nur Reaktionen der „Anti-Genderterror-Lobby“!

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