Deutschlandstipendium kaum genutzt

Das von der Bundesregierung geschaffene „Deutschlandstipendium“ wird auch 2012 kaum genutzt: Laut einem Bericht von Spiegel-Online sind in der ersten Jahreshälfte nur 5,5 Millionen Euro von insgesamt 36 Millionen Euro genutzt worden. Bereits 2011 waren sieben Millionen Euro verfallen. Die SPD fordert nun, das Projekt zu stoppen.

Ursprünglich wollte die Koalition aus Union und FDP mit dem Projekt ein Prozent aller Studierenden – also 240.000 – fördern. Diese Marke ist bereits auf 160.000 heruntergesetzt worden. 2011 profitierten aber lediglich 5400 Studierende von dem Förderprogramm. Weil das Angebot auch in diesem Jahr schleppend angenommen worden ist, drohen damit erneut, mehrere Millionen zu verfallen.

„Die Koalition sollte erhebliche Mittel für 2012 zugunsten der Studienförderwerke umschichten. Ansonsten droht erneut ein Großteil des Geldes am Jahresende zu verfallen und dem Wissenschaftssystem verloren zu gehen“, fordert Klaus Hagemann, SPD-Abgeordneter im Bundestag. Besonders pikant: Von den 5,5 Millionen, die bisher in Anspruch genommen worden sind, entfallen 650.000 Euro auf Werbe- und Verwaltungskosten.

Die drei Ruhr-Unis berichteten erst kürzlich, dass bei ihnen im Durchschnitt von rund 1000 Studierenden etwa vier vom „Deutschlandstipendium“ profitieren. Im nordrhein-westfälischen Vergleich belegte die Ruhr-Universität Bochum mit 146 Stipendium Rang drei.

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